Meine Geschichten
  Vampir Sein
 
Kapitel 30 – Vampir-Sein

Ich fühlte mich wieder zurückversetzt in die Zeit, in der ich Mick gesucht hatte, als er nach Seattle verschwunden war. Aber anders als damals wusste ich nicht, ob er noch lebte oder nicht. Und ich stand unter größerem Druck, zeitlich wie auch emotional. In den letzten Tagen hatte sich meine Welt um 360 Grad gedreht. Ich hatte immer gedacht, Mick wäre umsichtig genug, dass ihm nichts passierte.
Gut, vielleicht hatte ich mich getäuscht was die Sache mit dem Heilmittel anbelangte. Denn da hatte er in meinen Augen sehr wohl dumm gehandelt.
Aber jetzt... dass er einfach so los rannte ohne Plan, nur mit dem Bestreben die Legionäre zu erreichen bevor sie ihn oder uns erreichten... wohl wissend, dass er sich damit in Lebensgefahr brachte. Aber er war ein Vampir, was konnte ihm schon passieren? Die Kugeln würde er sich selbst wieder entfernen können – mit etwas Hilfe und dann... wäre alles wieder wie sonst. Denkste.

Nachdenklich starrte ich an die Decke und wischte mir verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. Ich hatte in letzter Zeit Mühe, meine Emotionen unter Kontrolle zu behalten. Wo war der harte, emotionslose Eisklotz Josef Kostan geblieben? Vielleicht war diese Seite zeitgleich mit Mick verschwunden? Hier gab es kaum noch jemanden, vor dem ich mich verstellen musste außer man zählte Patricia mit.
Ein Seitenblick zeigte mir, dass Sophia immer noch schlafend neben mir lag. Ich ließ meine Augen an ihrer nackten Gestalt herunter wandern, die sich unter dem dünnen Laken abzeichnete. Wieder brannte meine Kehle vor Durst und so stand ich geräuschlos auf und ging zu dem kleinen Minikühlschrank herüber, in dem ich einige der gesammelten Blutkonserven aufbewahrte, die Guillermo für uns alle besorgt hatte.

Ich suchte nach einer Konserve mit der richtigen Aufschrift, dann schnitt ich sie an und schüttete den Inhalt in ein Glas. Scheinbar war ich nicht leise genug gewesen, denn ich hörte, wie Sophia hinter mich trat. Immer noch ausschenkend drehte ich mich zu ihr um. Dabei zusehen wie mein Essen in ein Glas lief würde mich nur noch hungriger machen. Aber das war nichts gegen das, was passierte, als ich mich umdrehte.
Sophia stand vor mir, nur mit dem Laken des Bettes bekleidet und unwillkürlich stellte ich sie mir ohne die dünne Stoffschicht um ihren sehr ansehnlichen Körper vor.
Meine Augen glitten mit einem wahrscheinlich ziemlich hungrigen Ausdruck an ihr entlang, dann schluckte ich automatisch. Auch jetzt, wo Sophia ein Vampir war, rief ihre Erscheinung immer noch Pawlowsche Reflexe in mir hervor.

Ein leises Grollen entkam meiner Kehle und sie kicherte verstohlen. Ihr welliges dunkelbraunes Haar war ein einziges Vogelnest, und nachdem ich die leere Konserve auf zwei Becher verteilt und weggeworfen hatte spürte ich, wie sie mich von hinten umarmte. Ich spürte genau, wo ihre Rundungen meinen Rücken berührten und musste schon wieder schlucken. Angespannt schloss ich die Augen und atmete einmal tief ihren Geruch ein. Der war erfrischend, ein bisschen würziger und typisch... neu. Neugeboren eben.
Dann erst drehte ich mich zu ihr herum und zog sie enger an mich. Meine Nase wanderte an ihrer Schlagader entlang und ich hörte sie seufzen, bevor sich ihr eine leichte Gänsehaut bildete.
„Morgen, mein Schatz.“ murmelte ich mit der Nase unter ihrem Ohr. Meine Augen waren fest geschlossen und ich genoss einfach nur das Gefühl ihrer Nähe zu mir. Ihre nicht mehr vorhandene Wärme aber dafür die angenehme Kühle und Festigkeit ihrer Haut.
„Mhhh... wohl eher Abend, oder?“ ich sah kurz über ihre Schulter aus dem gardinenverhangenen Fenster, durch das der volle Mond herein schien. Wir hatten kaum ein paar Stunden gedöst und die Erinnerung an die davor erlebte Liebesnacht ließ meine Haut fröhlich kribbeln und sandte einen kurzen aber dafür umso heftigeren Schauer von Glücksgefühlen in die Gegend um meinen Bauchnabel.

Grinsend schaute ich mit leichten Schamgefühlen zum Bett herüber. Wenn es zu Sex zwischen Vampiren und Menschen kam, konnte die Kraft beeindruckend sein. Manche Vampire brachten ihren menschlichen Partnern schwere Verletzungen bei oder töteten sie unabsichtlich. Ich war dahingehend eine Ausnahme, weil ich mich zumeist in dieser Hinsicht gut beherrschen konnte und genug Übung in dieser Angelegenheit hatte, um nichts mehr falsch zu machen.
Aber wenn es zur Vereinigung eines Vampirs und eines weiteren Vampirs egal welchen Geschlechts oder Alters kam, war diese Kraft zerstörerisch und nicht so gezielt gelenkt.
Das konnte man hier sehr deutlich sehen.

Ein Wunder, dass wir überhaupt noch geschlafen hatten oder uns niemand besuchen gekommen war, denn wie ich zu meiner Schande feststellen musste, war das Bett sichtlich mitten durch gebrochen. Zerborstene Latten des Lattenrostes schauten unter dem Bett hervor, das Kopfteil fand sich in drei Teile gerissen im Zimmer verstreut und Holzsplitter lagen überall verstreut. Dass man nicht gedacht hatte, hier wäre eine Bombe hoch gegangen und die Polizei gerufen hatte war verwunderlich.
Sophia folgte meinem Blick mit einigem Amüsement.
„Man könnte wirklich meinen, wir hätten ein Attentat überlebt.“ grinste sie und legte den Kopf auf meine Brust. Ich kicherte. „Ich denke eher, das Hotel kann froh sein, dass es noch steht.
Manch einer von uns bringt bei so etwas ganze Gebäude zum Einsturz.“ neckte ich. Das war nur halb gelogen. Ich hatte immerhin einen Daumenbreiten Riss in einer Wand vorzuweisen gehabt, aber ein Haus war meinetwegen noch nie zusammen gekracht.

Einen Moment genoss ich einfach nur, sie festzuhalten, zu spüren, dass sie wirklich real war. Seit den letzten Tagen lebte ich in einer nicht mehr sehr realen Welt. Erst die Sache mit Mick und jetzt, dass Sophia kein Mensch mehr war. Seitdem war irgendetwas in mir nicht bereit, die Realität zu akzeptieren. Ich war der felsenfesten Meinung, Sophia sei tot und war jeden Tag, jede Stunde, jeden Augenblick, den ich sie anschaute aufs neue überrascht, dass sie es nicht war. Zumindest nicht in dem Sinne.
Aber jetzt wurde ich mir meines Durstes wieder bewusst und langte um sie herum nach meinem Becher, um einen tiefen Schluck zu trinken. Dabei fiel mir wieder etwas ein.
„Sag mal“, murmelte ich, während ich mich bloß, wie ich war, auf das Bett setzte und sie mit ihrem Becher zu mir herüber kam, „Habe ich das vorhin richtig gesehen, dass du 0-Positiv lieber magst als den Rest? Dass du meine Blutgruppe den anderen bevorzugst?“ fragte ich neugierig. Sie sah mich verwirrt an und setzte sich mir zu Füßen, dabei das Laken wieder um sich schlingend. Ich wünschte, sie würde es weglassen. Das wünschte ich mir plötzlich mit vermehrter Heftigkeit und trank noch einen Schluck, zwecks der Triebbefriedigung.

„Ja, warum?“ fragte sie und kreuzte die Beine unter dem Körper. Ich zuckte die Schultern.
„Es interessierte mich einfach. Ist doch schön, dann müssen wir uns nicht ums Essen streiten.“ Sie grinste mich frech an.
„Ja, es sei denn, wir finden den selben Freshie besonders lecker. Dann ziehen wir Hölzchen wer zuerst rein beißen darf.“ neckte sie und ich gab ihr einen vorsichtigen Knuff.
Dann jedoch wurde sie ernst.
„meinst du, es liegt daran, dass... ich dein Blut getrunken habe? Geht das so vor sich?“ fragte sie. Darüber musste ich selbst erst eine Weile grübeln. War das möglich? Ich wusste keine genaue Antwort und nahm mir vor, bei der nächsten Gelegenheit Guillermo darüber auszuquetschen.
„Das frage ich mich gerade auch.“ gab ich zu. „Aber ich denke es nicht. Denn wenn dem so wäre, dann würde Mick jetzt vermutlich auch 0-Positiv trinken und endlich von diesem widerlichen A-Positiv wegkommen.“ An Mick zu denken tat weh und ich kompensierte auch das durch einen Schluck aus meiner Tasse. Kühles Blut beruhigte so wunderbar die Nerven...

„Und was ist wenn... ich meine, ich habe davor noch nie Blut getrunken, weder menschliches noch tierisches. Kann es nicht sein, dass man bei der Verwandlung auf das Blut geprägt wird, dass der Erzeuger einem gibt?“ Wieder erntete sie Schweigen,während ich nachdachte. Der Gedanke war gar nicht so dumm...
„Aber wenn du Recht hast... Das kann nicht sein. Ein Vampir trinkt eigentlich am liebsten das Blut, dass seiner eigenen Blutgruppe entspricht und die ändert sich mit der Verwandlung nicht. Demnach müsstest du ein Faible für B-Negativ haben. Hast du aber nicht. Und da frage ich mich doch warum.“ der letzte Satz war mehr gemurmelt und an mich gerichtet gewesen denn an sie.
„Normalerweise“, fuhr ich fort und trank meinen Becher zur Neige leer, „trinken Vampire auch das Blut ihrer Blutgruppe von Kindern. Zumindest ist das das sauberste, was du bekommen kannst. Frei von Schwermetallen, Toxinen, Ablagerungen, überschüssigen Stoffen, Drogen, Alkohol... Aber natürlich würde keiner von uns hingehen und unschuldige Kinder anzapfen.“ ich verzog angewidert das Gesicht bei dem Gedanken.

„Allerdings gibt es Länder, wo das anders gesehen wird. Da stehen Kinder sehr wohl auf der Speisekarte.“ knurrte ich.
Sophia schüttelte sich, stellte ihren halbvollen Becher auf dem Boden ab und setzte sich zu mir. Ich zog sie auf meinen Schoß und kämmte ihr vorsichtig und geistesabwesend mit den Fingern durch die Haare.
„Trink einfach das, was du magst. Das ist am besten so.“ murmelte ich gegen ihren Hals. Irgendwie war ich immer noch müde genug, um auch ohne Kühltruhe einzuschlafen. Ständiges davonlaufen und auf-der-Hut-sein schlauchte einen ganz schön, wenn man es nicht mehr gewohnt war.
Plötzlich sah sie mich nervös an und biss sich auf die Lippe. Ich wartete, dann runzelte ich leicht die Stirn und zog eine Augenbraue hoch.
„Und wenn... wenn ich nun keine Menschen... beißen will?“ Innerlich schlug ich mir die Hand vor die Stirn. Konnte denn nicht ein Vampir um mich herum normal sein, soweit das ging? Konnten sie sich nicht einfach damit abfinden, dass Blut, das frisch war und warm, immer noch das beste war?

Ich seufzte tief. Das würde sicherlich eine Debatte werden, bei der Mick mühelos mithalten würde. Und die ich garantiert verlieren würde. So brauchten wir uns noch weniger über das Essen zu streiten. Sophia bekam Dosenfutter, ich holte mir meines frisch. Das war wie bei Haushalten, die entweder jede Mahlzeit frisch kochten oder aber nur eine Konserve aufmachten.
„Nun, ich will dir ja nichts vorschreiben, aber du hast ja nicht einmal probiert, wie gut frisches Blut schmeckt. Du kennst nur diesen Dosenfraß.“ sagte ich verächtlich und nickte zum Mülleimer herüber, in dem sich die leere Konserve befand. Die Reinigungskraft, die den Müll wegbrachte und die Zimmer sauber hielt wenn wir weg waren, würde sicherlich einen Schreikrampf bekommen.

„Aber... ich will nun mal niemandem weh tun, deswegen... er Konserve tut das nicht weh. Das ist Plastik. Aber bei einem Menschen... das ist etwas anderes.“ murmelte sie und ich zog erneut eine Augenbraue hoch, die andere diesmal. „Bei den beiden Soldaten vor ein paar tagen hat dich das nicht gestört.“ murmelte ich leise. Das hatte ich komplett vergessen. Sophia hatte sehr wohl schon einmal Menschenblut getrunken und noch dazu frisches, aber nur, weil es nicht anders ging, wenn wir nicht wollten, dass Beth oder Patricia zu Schaden kamen.
Sie senkte den Blick und wurde rot.
„Das... daran erinnere ich mich kaum noch. Nur an diese Zufriedenheit... dass ich wusste,dass ich gerettet... was hast du denn?“ fragte sie besorgt. Sah man es mir wirklich so deutlich an?
Ich wandte den Blick ab.
„Nichts.“ grummelte ich. Ruckartig stand ich auf und schob sie von mir herunter, um ins Badezimmer zu gehen und zu duschen. Danach zog ich mich an und ging, wenn auch zögerlicher, zu ihr zurück. Barfuß und mit noch tropfender Frisur stellte ich mich ans Fenster und schob die Vorhänge zur Seite. Draußen wurde es jetzt merklich kühler, hatten wir doch schon Oktober.
Sophia rührte sich eine ganze Weile gar nicht, dann verschwand auch sie ins Bad und gab mir Zeit, noch einmal über alles nachzudenken.

Ich verstand mein Verhalten ja selbst kaum. Ich hatte nie gewollt, dass ihr etwas passierte. Und doch hatte ich es nie verhindern können. Das ging mir immer wieder im Kopf um. Warum ich es nicht geschafft hatte. War ich vielleicht zu langsam? Zu nachlässig? Zu alt? Waren meine Reflexe nicht mehr gut genug?
Ich musste bestimmt zehn Minuten dort gestanden haben, als ich hörte, wie Sophia das Bad wieder verließ. Sie brachte den Geruch nach Lavendel und Vanille mit sich, ein Duschgel, dass ich an ihr ganz besonders liebte. Für mich war das der Geruch, der Sophia ausmachte.
Sie stellte sich leise hinter mich und schlang mir die Arme um die Mitte. Ich blieb stehen wie eine Statue und rührte mich nicht, starrte nur auf die flitzenden Autos und das helle Meer der blinkenden und funkelnden Lichter. Seattle bei Nacht. Wie sehr hatte ich mir gewünscht, es zusammen mit einer Gefährtin zu erkunden. Mit einem gleichwertigen Partner, der genau so viel Ausdauer und Schnelligkeit hatte wie ich.

Ob ich wollte oder nicht, bewegten sich meine Mundwinkel nach oben, obwohl der Grund für meine plötzliche schlechte Laune immer noch im Raum schwebte wie giftiges Gas.
„Was ist denn nur los? Habe ich... etwas falsch gemacht?“ fragte sie in meinen Rücken und ich drehte mich zu ihr herum und nahm sie schützend in den Arm.
„Nein. Es ist nur...“ ich seufzte leise und fand plötzlich großen Gefallen an der kahlen, weiß verputzten Wand mir gegenüber. Erstaunlich. Von hier aus konnte ich jeden Knubbel der Tapete genau erkennen...
Ich räusperte mich leise und konzentrierte mich wieder auf das Wesentliche.
„Was du gesagt hast, hat mich so an all das erinnert.“ murmelte ich in ihr Haar. Ich fühlte, wie sie tief einatmete, sich augenscheinlich für die Antwort auf die Frage vorbereitend, die sie mir jetzt stellte.
„Alles was?“
Wieder ein Seufzen meinerseits.
Das war nicht licht zu erklären, aber ich musste es versuchen.
„Weißt du noch, was ich dir über Sarah erzählt habe? Über Catherine und Emily?“ fragte ich leise und lehnte mich gegen die Heizung.
Sie dachte eine Weile nach. Vielleicht aus Angst, etwas falsches zu sagen, begann sie nur zögerlich.
„Ja... du... Sie waren dir alle sehr wichtig, nicht?“ fragte sie und ich nickte.

„Mehr oder weniger, ja. Nein, eigentlich waren sie mir alle zu einer gewissen Zeit wichtig, aber...“ Sie sah zu mir auf und nahm den Schmerz wahr, der sicherlich nur zu deutlich in meinen Augen zu lesen stand.
„Es ist nun einmal so, dass... Catherine und ich, wir... haben uns auseinander gelebt. Wenn man mehr als zweihundert Jahre zusammen ist passiert das schon mal. Deswegen sind die meisten von uns Einzelgänger oder binden sich nur kurzfristig. Naja... ich war damals sehr grob zu ihr, indem ich mich anderen Dingen zugewandt habe... anderen Frauen.“ sagte ich leise und senkte beschämt den Blick.
„Bei Emily... nun, ihre Geschichte kennst du. Und Sarah... da weißt du es auch.“ ich wurde immer leiser, sodass ich fast Mühe hatte, meine eigenen Worte zu verstehen.
„Und als du vor ein paar tagen verwundet wurdest und starbst, da...“ ich schluckte und rang nach den passenden Worten. Jetzt sentimental zu werden war eigentlich nicht meine Art, aber jeder von uns benimmt sich ab und zu mal daneben.

„Ich habe einfach gedacht, ich sehe dich nie wieder. Ich hatte mir so fest vorgenommen, dass du ein Mensch bleiben solltest und mit einem mal liegst du da und es gibt keinen anderen Weg als den der Verwandlung. Ich habe dich nicht sonderlich gut beschützt. Von Anfang an nicht. Und das tut mir Leid.“ flüsterte ich und spürte, wie sie mich umarmte.
„Das muss dir nicht Leid tun. Jetzt kann mir doch keiner mehr was.“ murmelte sie, aber es beruhigte mich nicht sonderlich. Natürlich konnte sie noch verletzt oder vernichtet werden, aber ich würde alles tun, damit das nicht mehr geschah.

*

Ich löste mich nach ein paar Minuten wieder von ihr und sah hinaus auf das Lichtermeer der Stadt. Verkehrsampeln, Fahrzeugscheinwerfern, Straßenlaternen, Wohnungsbeleuchtungen. All das mischte sich zu einem funkelnden Teppich. Und wenn ich mir vorstellte, was dort alles an Menschen durch die Gegend lief... die Stadt ruhte nie. Es war immer noch jemand unterwegs, und wenn es eine Gruppe betrunkener Jugendlicher war, die einem in die Falle gingen...
Auch dabei lief mir wieder das Wasser im Munde zusammen, auch wenn ich gerade erst getrunken hatte und Sophia mit mir.

Lächelnd sah ich sie an. „Was hältst du davon, wenn wir die letzten Stunden der Nacht anders verbringen als hier drinnen unseren... Gelüsten nachzugeben?“ fragte ich grinsend und tauschte am Schrank meinen Bademantel gegen ein schwarzes Hemd und eine ebensolche Hose. Mich würde man im Dunklen erst sehen, wenn es zu spät war.
Nur der Vollständigkeit halber kramte ich auch noch eine Jacke aus dem Schrank, denn es hätte komisch gewirkt, bei den herrschenden herbstlichen Außentemperaturen nur in Hemd und Hose nach draußen zu gehen.
„Was würden wir denn machen, wenn nicht unseren anderen Gelüsten nachgeben?“ fragte sie neckend zurück und zog sich ebenfalls am Schrank um.

Ich tat, als müsse ich lang überlegen. „Naja, dein Mentor zu sein schließt auch mit ein dir einige Tricks beizubringen, die dir das tägliche Leben erleichtern. Im Wald gar nicht weit weg von hier können wir jagen gehen, ich bringe dir das perfekte Anschleichen und Stürzen der Beute bei, wie man sauber isst und seine Spuren verwischt...“ dann grinste ich wieder.
„Und dann bleibt vielleicht noch etwas Zeit für... andere Aktivitäten.“
Ein leises Schnurren kam aus ihrer Kehle und ich zischte leise.
Dann drehte ich mich herum und machte das Fenster auf.
„Du hast doch nichts dagegen, aus dem ersten Stock zu springen, oder?“ fragte ich unschuldig und kletterte aufs Fensterbrett, bevor ich mich noch einmal zu ihr herumdrehte. Ihr bleiches Gesicht war vor Horror verzerrt.
Schnaubend rollte ich die Augen und streckte ihr die Hand entgegen. Festhalten musste ich mich nicht. Wie alle Vampire hatte ich einen außergewöhnlich guten Gleichgewichtssinn. Ich fiel nirgendwo runter, es sei denn, man schubste mich.

„Sophia, du brichst dir schon nichts.“ murmelte ich genervt, aber sie kam mir keinen Schritt zu nahe.
Schließlich drehte ich mich um.
„Gut, ich springe und fange dich unten auf. Oder du nimmst die Treppe und machst das ganze Haus wach.“ murmelte ich und ließ mich fallen, um ein paar Meter weiter unten vollkommen geräuschlos auf Zehen und Fingerspitzen zu landen wie eine Katze. Langsam richtete ich mich wieder auf und klopfte mir den Staub von den Händen, bevor ich wieder nach oben sah. Sophias Gesicht schwebte unsicher über dem Fenstersims, dann stellte sie sich auf das Fensterbrett und sprang.
Wie in Zeitlupe sah ich jede Bewegung und federte sie nicht mal einen Lidschlag später sicher und geräuschlos in meinen Armen ab. War es Einbildung oder hatte die Verwandlung in einen Vampir sie leichter gemacht?

„Und, war das jetzt so schwer?“ fragte ich, nachdem sie sich mit einem Kuss bei mir bedankt hatte. Sie schüttelte den Kopf.
Ich grinste verschlagen. „Dann wollen wir mal sehen, wie schnell du laufen kannst. Wer zuerst am Waldsee ist!“ rief ich lachend, den Vorsatz vergessend, dass ich eigentlich einen leisen Abgang hatte machen wollen. Ohne mich noch einmal umzudrehen setzte ich mich in Bewegung. Vielleicht mit der Geschwindigkeit eines Gepards, nur dass ich diese sehr viel länger durchhalten konnte als die Katze, weil ich nicht zu atmen brauchte und mir somit nicht die Puste ausging.

Hinter mir hörte ich das Klatschen ihrer Turnschuhe auf dem Asphalt und rannte irre lachend noch schneller. Wenn sie jemanden einholen wollte, der vierhundert Jahre Erfahrung im Wegrennen vor etwas hatte, musste sie sich schon erstaunlich anstrengen.
Um so überraschte war ich, als ich sah, wie sie aufholte. Schneller als ich jetzt lief, konnte man gar nicht laufen!
Und doch war sie bald Seite an Seite mit mir, als vor uns der Wald auftauchte. Zusammen tauchten wir vollkommen geräuschlos in den Schutz der nachtschwarzen Bäume ein und rannten weiter.
Vor uns erhob sich silbern im Mondlicht schimmernd der See und ich legte noch einmal alle Kraft in den Endspurt. Langsam fiel sie hinter mir zurück, aber das triumphierende Lächeln blieb mir in der Kehle stecken, als sie wieder aufholte, einen Satz wie ein Olympiaspringer machte und mit viel Getöse in den See eintauchte. Eine eiskalte Welle schwappte über mich und ich blieb am Ufer stehen wie festgenagelt. Als sie wieder auftauchte, spuckte ich ihr einen Schwall Seewasser entgegen, aber sie lacht nur.

Langsam stieg sie wieder aus dem Wasser, während ich mich schüttelte wie ein nasser Hund.
„Jetzt hast du wahrscheinlich sämtliches Wild im Umkreis von fünf Kilometern verjagt.“ brummelte ich aber sie kam einfach nur zu mir und küsste mich.
„Ich glaube nicht. Riechst du das denn nicht?“ fragte sie zurück und ich nahm einen tiefen Atemzug von der Luft um mich herum. Ich roch das Wasser, die feuchte Erde, Gräser, Blätter, Grillen, Käfer, eine Schlange im Unterholz und... ein Rudel Rehe, vielleicht einen Kilometer östlich von hier. Mein Gesicht verzog sich zu einem triumphierenden Lächeln.
„Lektion eins hast du also schon mal bestanden.“ murmelte ich und richtete meinen Blick in die angegebene Richtung.
„Was würdest du jetzt tun, wenn du dich einfach nur auf deinen Instinkt verlassen müsstest?“ fragte ich leise und automatisch kauerte sie sich nieder. Ich tat es ihr nach.

„Sehr gut. Und nun?“ fragte ich und ließ mein Gewicht auf den Ballen meiner Zehen und meinen Fingerkuppen ruhen. Ein Kilometer, was war das schon. Wir wären in ein paar Sekunden dort und egal ob die Rehe uns witterten oder nicht, tot wären sie auf jeden Fall, noch bevor sie wussten, wie ihnen geschah.
Vorsichtig prüfte ich die Windrichtung. Der Wind kam von Osten, somit trug er uns den Geruch der Tiere zu, aber die Tiere ahnten nichts von unserer Anwesenheit.
„Wenn du im Wald jagen gehst: Jage immer in der Richtung, aus der der Geruch deiner Beute kommt. Wenn sich der Wind nicht dreht, kommst du damit hinter den Tieren heraus und sie riechen dich nicht.“ er klärte ich und ruckte denn mit dem Kopf zum Zeichen, sich in Bewegung zu setzen.

Sophia kroch langsam über den Boden. Die zweige raschelten leicht, aber sonst machte sie ihre Sache gut.
Wir waren allerdings kaum bei den Tieren angekommen, als ein scharfes Knacken sowohl Sophia und mich, als auch die Rehe zusammenzucken ließ. Unter ihrer Hand war ein Ast gebrochen und die Tiere verharrten witternd. Keiner von ihnen konnte uns sehen oder riechen, aber dass da etwas war, wussten sie alle. Und dann drehte der Wind und blies ihnen den scharfen Raubtiergeruch zu, der von uns ausging. Erschrocken stob die ganze Gruppe auseinander und ich fluchte unschön.
„Na los, spring schon hinterher und schnapp dir eins!“ murmelte ich Sophia zu, aber sie zögerte. Eine Sekunde zu lang. Fauchend sprang ich aus meinem Versteck und rannte den flüchtenden Tieren nach. Sophia sah ich nirgendwo, sie musste im Versteck zurück geblieben sein.Knurrend warf ich mich einem der Rehe auf den Rücken. Meine Zähne fanden seine Schlagader, in die ich mich verbiss. Das Tier zuckte stark und wehrte sich verbissen gegen den Tod, aber ich ließ sicherlich nicht mehr los. Kurzentschlossen drehte ich dem Tier den Hals um. Augenblicklich lag es still, auch wenn die Hinterläufe noch kurz zuckten, als wolle es auch im Tod noch vor mir davonrennen.

Insgeheim fluchte ich, weil ich als einzelner nicht zwei Tiere zur gleichen zeit erlegen konnte. Also musste es ein Reh tun, denn die Gruppe war sicherlich schon meilenweit entfernt.
Sophia kam zögerlich aus ihrem Versteck und betrachtete das tote Reh. Ich sah den Durst in ihren Augen aufblitzen, als sie eisblau wurden und sie knurrte.
Den Ton kannte ich. Das war bei allen Neugeborenen so. Die erste Beute, egal ob selbst erlegt oder nicht, gehörte dem Neugeborenen.
Da ich das wusste, trat ich einen Schritt zurück. Sonderlich hungrig fühlte ich mich ohnehin nicht mehr.

Es vergingen ein paar Minuten, in denen Sophia das Reh bis auf den letzten Tropfen leer trank, bevor sie sich wieder erhob.
„Na, satt?“ fragte ich schmunzelnd und sie wischte sich das Blut vom Kinn und nickte.
„Ja, ausnahmsweise.“ Sie legte mir die Arme um den Nacken und neigte dann leicht den Kopf für noch einen Kuss. Er schmeckte noch nach dem Reh, welches sie gerade leer getrunken hatte und ich seufzte leise.
Bevor ich mir jedoch etwas anderes ausdenken konnte, um den Kuss noch zu verlängern oder gar etwas ganz andere zu tun, löte sie sich wieder von mir und sah mich fragend an.
„Und was bringst du mir jetzt bei?“ fragte sie neugierig. Auf ihrer Kleidung entdeckte ich mehr als nur einen Blutfleck, aber das war mir gerade egal. Dann roch sie so wundervoll...

„Nun, jetzt solltest du das Reh vielleicht vergraben, damit sich morgen die Wanderer nicht wundern. Du weißt ja, wie das mit der Geheimhaltung ist.“ grinste ich und half ihr dabei, die tiefe Grube auszuheben, um das Reh dort zu verscharren.
Nach getaner Arbeit wuschen wir uns in dem See, tunkten uns gegenseitig unter und lagen später mit durchnässten Kleidern auf dem blätterbestreuten Waldboden.
Es wäre kalt genug gewesen, dort zu schlafen, aber die anderen würden sich sicherlich Sorgen machen, wenn wir nicht auftauchten, also machten wir uns wieder auf den Weg zurück ins Hotel.

Gerade noch vor Sonnenaufgang schafften wir es zurück in unser Zimmer. Niemand sah oder hörte uns, was vielleicht auch daran lag, dass wir durch das Fenster wieder hinein schlüpften, durch das wir das Hotel auch verlassen hatten.
Nachdem die nassen Kleider gegen trockene getauscht worden waren, gingen wir noch einmal zu Bett, denn is Mittag würde zumindest Guillermo nicht aufstehen. Zeit genug also, den verpassten Schlaf nachzuholen.

*

Es war schon hell draußen, als es an die Tür unseres Zimmers klopfte, ziemlich energisch.
Ich fuhr aus dem Schlaf und  sah mich erschrocken um. Sophia erwachte zögerlicher und fasste wieder nach mir, um sich an mich zu kuscheln. Wieder klopfte es und ich knurrte unwirsch.
„Lass es doch klopfen.“ murmelte sie und vergrub die Nase in meinem Nacken. So gern ich auch liegen geblieben wäre, war ich nun einmal schon wach.
„Wer weiß, wer das wieder ist.“ knurrte ich, löste ich mich aus ihrer Umarmung und deckte sie wieder zu. Noch leicht verschlafen ging ich zur Tür und zog sie auf. Wer auch immer dahinter stand, hatte besser einen guten Grund.
Umso überraschter war ich, als Logan, Ryder und Ray hinter der Tür standen. Meine Begrüßung bestand in einem kieferbrechenden Gähnen, dass allen dreien meine kräftigen weißen Zähne präsentierte.
„Du solltest vielleicht nicht mehr so oft draußen herumwandern.“ grinste Logan und erhielt als Antwort ein niedriges Grollen.
„Was wollt ihr denn hier?“ murmelte ich und drückte mir den Handballen der linken Hand aufs Auge, bis ich Sternchen sah, aber es half nicht. Die Geistererscheinung verschwand nicht.

„Du hast uns angerufen, schon vergessen?“ fragte Logan. Ich sah missmutig von einem zum anderen.
„Ja, ich hatte dich und Ryder angerufen, aber was macht dann Ray hier?“ fragte ich und lehnte mich in den Türrahmen. Letzterer grinste mich an.
„Ich hatte zufällig den selben Weg.“ erklärte er nebulös und ich seufzte. Hinter mir hörte ich Sophia aufstehen und ins Bad verschwinden.
„Kommt doch rein.“ murmelte ich, bevor ich meine guten Manieren vollkommen vergaß.
Sophia kam angezogen und mit einem Handtuch um den Kopf aus dem Badezimmer und ich atmete tief ihren wunderbaren Duft ein.
„Logan, mach doch mal die anderen wach, dann können wir uns besprechen.“ murmelte Ray von hinten. Ich hörte, wie Logan sich entfernte und wenig später mit den anderen zurückkam.
Zusammen setzten wir uns auf den Boden in unserem Zimmer und alle Blicke richteten sich erwartungsvoll auf mich.

Ich seufzte tief und räusperte mich.
„Also, wie ihr alle wisst, befindet Mick sich zu diesem Zeitpunkt in der Gewalt der Legion. Ich weiß nicht, was sie mit ihm machen oder wo genau sie ihn hin gebracht haben, aber es gibt ein paar Komplikationen, die wir beim Planen unbedingt beachten müssen.“ ich sah zu Sophia und berichtete den nachträglich angekommenen Vampiren, was im Regenwald passiert war und was mich dazu gebracht hatte, Sophia zu verwandeln.
Betretenes bis erstauntes Schweigen senkte sich über alle, als die Tür erneut aufging und Lance hereintrat, gefolgt von Coraline.
Ich seufzte.
„Nochmal wiederhole ich nicht, was ich gerade gesagt habe.“ murmelte ich.
Lance verzog nur den Mund zu einem Lächeln, dass mir die Galle hochkam.
„Das musst du gar nicht. Ich kann mir denken, was passiert ist.“ sagte er mit einem süffisanten Lächeln in Sophias Richtung. Daraufhin tat sie etwas, dass ich noch nie von ihr gesehen hatte. Sie zog die Oberlippe zurück und fauchte ihn schrill an.

Nachdem er sich von dem ersten Schock erholt hatte, grollte er tief zurück. Aber bevor noch etwas schlimmeres passieren konnte, stellte ich mich dazwischen.
„Hört ihr jetzt mal bitte auf? Danke.“ knurrte ich. „Darum geht es hier vorrangig gar nicht.“ zischte ich und setzte mich wieder, Sophia dabei mit mir ziehend.
„Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir weiter vorgehen.“ erklärte ich. Coraline machte die Tür hinter sich zu und setzte sich zu uns auf den Boden, Lance bliebe stehen. Anscheinend war er sich zu fein dafür, sich mit uns gemeinem Volk auf dem Boden nieder zu lassen.
„Wie wir von Staatsanwalt Talbot wissen“, fing ich an und bedachte selbigen mit einem Blick, „ist es gut möglich, dass Mick sich in der alten Fabrik befindet, etwas außerhalb von LA. Wenn dem so ist, müssen wir uns überlegen, wie wir vorgehen. Sicherlich werden dort nicht nur ein paar Legionäre auf uns warten, sondern viele. Deswegen werden wir zusammenhalten müssen. Es geht gegen einen gemeinsamen Feind und wir alle haben guten Grund, die Legion zu hassen, ob Mensch oder Vampir.“
Erklärte ich.

Talbot räusperte sich.
„ich habe nicht viel mitbekommen, aber ich weiß, dass es Labore in diesem Komplex gibt, die sich nur mit einer Codekarte und einem Schlüssel öffnen lassen.“ unwillkürlich fauchte ich und er zuckte zurück, aber ich bedeutete ihm mit einer Handbewegung, dass es nichts mit ihm zu tun hatte. Immerhin wusste ich, was diese 'Labore' in Wirklichkeit waren. Dort machte man nichts anderes, als Vampire zu foltern. Und Mick würde nicht ihr einziges Opfer sein, soviel war klar.
Ich sah zu Lance, der lächelte, als wüsste er mehr als wir anderen. Sollte er. Nachfragen würde ich sicherlich nicht.
„Gut, das heißt, wir müssen die Codekarte und den Schlüssel beschaffen, wenn wir Mick befreien wollen.“ fasste ich zusammen und ließ meinen Blick über die Anwesenden schweifen, um schon mal einen guten Kandidaten heraus zu picken.
Umso überraschter war ich, als Logan zitternd die Hand hob. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ja?“

Er schluckte merklich. „Naja, ich denke, die Wahl bleibt am Ende ohnehin bei mir hängen, und ich habe es satt irgendwo zu sitzen und nichts zu tun. Mick ist mein Freund. Ich lasse ihn nicht einfach so hängen!“ erklärte er fest. Mir klappte die Kinnlade herunter. Nie hätte ich gedacht, diese Worte aus Logans Mund zu vernehmen und doch hatte ich sie gerade gehört.
Ich schluckte und sah ihn dann ebenso fest an.
„Das wissen wir. Aber wenn, gehen wir alle und decken dir den Rücken.“ erwiderte ich und sah Talbot schlucken.
„A-alle?“ fragte er perplex. Ich nickte grimmig und setzte mein bestes Haifischlächeln auf.
„Natürlich. Sie hängen genau so drin wie wir anderen auch. Das haben Sie nicht bedacht, nicht wahr? Nein, Sie können nicht einfach so gehen. Entweder, Sie helfen uns und kommen mit dem leben davon, oder Sie helfen der Legion und wir müssen Ihnen leider den Hals umdrehen.“ Ben wurde weiß wie die Wand, sagte aber nichts mehr.
Ich sah langsam in die Runde.
„Gut. Talbot kennt sich in dem Komplex von uns allen am besten aus, er war schon einmal da. Deswegen mache ich ihn zum Leiter der kleinen Exkursion.“ erklärte ich immer noch mit diesem fiesen Grinsen im Gesicht und Ben wurde weiß wie eine Kalkwand, nickte aber dann kaum merklich und senkte den Blick. Ich konnte sehen, wie er zitterte, aber das war mir herzlich egal. Er hätte sich vorher überlegen sollen, auf was er sich da einließ.

„Logan und Guillermo, ihr schleust euch in die Legion ein, damit niemand verdacht schöpft. Ihr schafft das schon irgendwie. Dann schnappt ihr euch die Codekarte und den Schlüssel zur Tür von Devon Danes, knackt die Zellen, holt die Vampire raus und lasst sie frei, während ich nach Mick suche, der bestimmt nicht da unten sein wird. Wenn doch, holt ihr ihn eben raus und ich stifte anderswo Chaos. Beth, Patricia und Sophia, ihr haltet euch raus, die anderen geben uns Rückendeckung.“ umriss ich den Plan.
Sophia wollte noch etwas sagen, aber ich brachte sie mit einem Blick zum Schweigen, weil ich mir genau denken konnte, was sie sagen würde. Sie würde protestieren, warum wir sie nicht mitkämpfen ließen, aber das durfte auf gar keinen Fall passieren. Schließlich hatte sie keinerlei Ahnung von so etwas.
Fragend blickte ich in die Runde. Scheinbar waren alle mit dem Vorschlag einverstanden, denn niemand erhob Einspruch.
Zufrieden nickend erhob ich mich.
„Gut, dann ist es also beschlossene Sache.“ murmelte ich.
 
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