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  Der richtige Weg
 
Kapitel 34 – Der richtige Weg

Ich hätte nicht glücklicher sein können, das Gebäude hinter mir zu lassen. Die anderen hatten sich mit dem Transporter  ein ganzes Stück von den Flammen zurück gezogen und sobald ich durch den Rauch trat, stürzte Sophia auf mich zu und fletschte die Zähne beim Anblick meiner blutgetränkten Kleidung und dem Geruch, der zu ihr herüber wehte. Sie brauchte ihre ganze Überwindung, um zu mir herüber zu kommen und mich in die Arme zu schließen.
„Ich bin so froh, ich dachte, du wärst...“ fing sie an, und vergrub die Nase an einem Stück Stoff knapp unterhalb meiner Schulter, das als so ziemlich einziges von Blut verschont geblieben war.
„Ist sie...?“ fragte sie zögerlich und ich hielt sie noch mehr fest als ohnehin schon und nickte wortlos. Sie seufzte erleichtert und berührte dann die Stellen in meinem Gesicht, an der ihre Krallen mich verletzt hatten.
„Bist du...?“ sie schien keinen vollständigen Satz zu Stande zu bringen, aber ich schüttelte beruhigend den Kopf.
„Du weißt genau, wie schnell alles heilt. Sie hat mir nichts anhaben können.“ sagte ich sanft und sah zu den anderen. Wir waren weniger als zuvor, außer Cathe fehlten noch Lielan und Damian. David stand ein Stück entfernt, abgesondert von den anderen, aber Mikhael behielt ihn im Auge und ein Blick in sein Gesicht sagte mir, was ich vermutet hatte. David würde seiner Strafe nicht entkommen.

„Ich dachte, du würdest vielleicht dabei sein wollen, wenn er seine gerechte Strafe erhält.“ sagte er, ohne mich anzusehen. Seine Augen fixierten David, der beschämt den Blick abwandte. Er wusste sehr wohl, was er getan hatte. Doch wie ich Mikhael und seine Brüder kannte, würden sie sich nicht damit zufrieden geben, ihn einfach nur zu verbrennen.
Ich nickte abwesend und bevor einer von uns blinzeln konnte, standen Panos und Cyriakos auf beiden Seiten Davids und hielten ihn fest. Jetzt Feuer anzuwenden wäre lebensgefährlich für die beiden Vampire zu beiden Seiten Davids geworden, aber Mikhael schien ohnehin etwas anderes mit ihm vor zu haben, denn er umkreiste ihn einmal ganz, bevor er bedächtig vor ihm auf und ab lief.
Der jüngere Vampir versuchte, sich zu befreien, aber es gelang ihm nicht. Dazu hielten seine Bewacher zu fest.

„Nun, David, dann wollen wir doch mal anfangen. Du weißt, wir haben nicht viel Zeit.“ fing er an und ich trat ein Stück näher, um nur ja nichts zu verpassen. Ich wollte sehen, wie er starb, der mir so viele schlaflose Stunden bereitet hatte, so viel Schmerz...
„Fangen wir doch damit an, dass du das hier“, Mikhael hielt das Buch hoch, dass ich ihm gegeben hatte, „entwendet hast, obwohl du nichts damit anzufangen wusstest. Diebstahl ist bei den Pentagoniern nicht gern gesehen. Und nun, da ich weiß, was es enthält, hättest du allein dafür sterben müssen.“ Ich hatte etwas sagen wollen, doch ich hielt verblüfft den Mund. Mikhael wusste, was es mit dem Buch auf sich hatte? Ich warf einen Blick zu Lance, aber auch er schien verblüfft über diese Neuigkeit, ebenso Coraline. Eigentlich, wenn man es recht bedachte und ich weiter in die Gesichter meiner Freunde und verbündete schaute, waren wir alle überrascht von dieser Offenbarung.

„Zum zweiten“, fuhr Mikhael ungerührt fort und ging weiter auf und ab, „wäre da die Ermordung zahlloser unschuldiger Menschen, woran wir“, er deutete auf seine Freunde,“ nicht ganz unschuldig sind, das muss ich leider zugeben. Das ändert nichts an der Schwere deiner Schuld. Noch dazu hast du das schlimmste verbrechen begangen, das einem Vampir zur Last gelegt werden kann. Du hast einen Menschen verwandelt und ihn dann zurück gelassen.“ sagte er und sein Blick aus dunklen Augen bohrte sich regelrecht in David.
Zu meiner Verblüffung jedoch zuckte er die Schultern.
„Woher hätte ich denn wissen sollen, dass er...“ fing er an, aber Mikhael unterbrach ihn mit gehobener Hand.
„Drittens hast du dich mit dem Feind der Vampire verbündet – der Legion. Von daher spreche ich das Urteil über dich, David Delano. Du wirst deiner Exekution nicht entkommen.“
Er gab Panos und Cyriakos ein Zeichen und die beiden Vampire zogen sich zurück. David stand frei, er hätte davon rennen können, und doch tat er es nicht. Warum?

Dann traf sein Blick unbeabsichtigt mich und ich zog die Oberlippe zurück und grollte dunkel. Das schien ihm die Kraft zu geben, sich aufzuraffen und zu laufen, nur fort von dort, wo die Flammen tobten und der Tod ihn erwartete.
Mikhael ließ ihm drei Sekunden Zeit, dann raste er ihm nach, so schnell, dass selbst meine Augen Probleme hatten, ihm zu folgen.
Etwas entfernt stellte er ihn, Jemand fauchte, dann gab es mehrere helle, knackende Geräusche, als brächen Äste durch und ein hoher, schriller Schmerzensschrei, dann war Stille und der Wind, der plötzlich aufkam, trug uns den Blutgeruch zu. Mikhael war binnen eines Lidschlages wieder bei uns und trug Davids Leiche unter dem Arm, der Kopf fehlte und ein Blutstrom ergoss sich daraus und hatte eine Spur auf den staubigen Boden hinter ihm gemalt. Den dazu gehörigen Kopf hielt er in der anderen Hand am Pferdeschwanz gepackt. Im Windstoß drehte er sich und starrte uns alle einen nach dem anderen an, die Augen blicklos und trüb. Er war wirklich tot und ich sah mit Freude dabei zu, wie Mikhael ihn in die Flammen warf, die später nichts als Rauch und Asche von ihm übrig lassen würden.

Ich spürte, wie das Blut an meiner Kleidung langsam trocknete und sah zu Sophia, die mit sich rang, ob sie bei mir bleiben oder lieber ein Stück von mir abrücken sollte.
Ich lächelte sanft.
„Geh zu den anderen, da bist du...“ fing ich an, als ich ein Sirren hörte, das nur von einer Kugel stammen konnte. Und da entdeckte ich schon den Übeltäter. Ein Mann saß auf einem Flachdach uns gegenüber und feuerte auf uns. Ruckartig riss ich Sophia zu Boden und sah der Kugel wie in Zeitlupe dabei zu, wie sie sich in den staubigen Boden vor uns grub, dann zog ich meine Frau wieder hoch und schubste sie blind auf die weit offenen Flügeltüren des Transporters zu, bevor ich ihr selbst hinterher kletterte. Mick lag dort auf einer Bahre, blass wie der Tod, und rührte sich keinen Zentimeter. Wohl aber hörte ich zwei verschiedene Herzschläge. Der eine war der des Arztes, der neben ihm gerade eine Spritze mit gelblicher Flüssigkeit aufzog, und das andere konnte nur Micks nunmehr menschliches Herz sein und nichts anderes.

Guillermo kletterte hinter uns als letzter in den Wagen, wer fuhr wusste ich nicht, nur, dass wir los fuhren und das so ruckartig und holprig, dass ich die kleine Klappe aufriss, die an der Rückwand der Kabine zum Fahrerhaus angebracht war. Logan drehte sich erschrocken zu mir herum und gab dann Gas.
„Könntest du vielleicht ein bisschen sanfter fahren?“ fragte ich leise, als die Bahre mit Mick darauf ins Rutschen kam, weil Logan eine Kurve für meinen Geschmack etwas zu scharf fuhr. Guillermo konnte sie gerade noch am Kippen hindern, indem er sich dazwischen stellte und mitsamt der Trage gegen die Fahrzeugwand gepresst wurde. Sicher bekam der Wagen jetzt von innen her Ausbeulungen, was für jeden, der an uns vorbei fuhr, komisch aussehen musste. Aber ob jemand an uns vorbei und wohin wir überhaupt fuhren, vermochte ich nicht zu sagen.

„Würde ich wirklich gern, Chef, aber das geht nicht.“ meinte Logan bedauernd und trat dann das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Nur war der arme schwarze Transporter nun mal kein schnittiger roter Ferrari, wie er bei mir zu Hause in der Garage stand und damit brachte er es auch nicht auf dessen 260 Km/h Spitzengeschwindigkeit. Ich fluchte unschön.
Auf dem Dach des Wagens waren ab und zu Geräusche zu hören, die an das Einschlagen von Hagelkörnern erinnerten, nur das wir alle wussten, dass es keine Hagelkörner sein konnten. Sicherlich schossen sie noch immer auf uns. Nach etwa einer halben Stunde hörte der Kugelhagel jedoch auf und durch das kleine Fensterchen sah ich, dass die Windschutzscheibe des Wagens vollkommen zertrümmert war. Logan schien nichts passiert zu sein, oder er hatte sich die Kugeln schon selbst entfernt und fort geworfen. Nun fuhren wir ruhiger und die Legion schien die Verfolgung aufgegeben zu haben.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Mick zu. Dr. Thomson war gerade dabei, die Spritze anzusetzen, als etwas neben uns ohrenbetäubend dröhnte, Logan aufs äußerste fluchte und dann so heftig das Steuer herum riss, dass wir alle durcheinander purzelten wie Puppen. Gerade noch rechtzeitig sah ich, dass dort etwas angeflogen kam, gegen das wir fast wehrlos waren. Es war, als hätte man Mäuse in eine Blechdose gesteckt und probiere nun die Schrotflinte des Vaters an ihnen aus. Es ratterte abgehackt und laut, und dann wurde der Wagen fast zur Gänze durchsiebt. Ich warf mich zu Boden und riss den Doktor mit mir, Guillermo öffnete die Schnallen an der Trage und ließ Mick nicht eben sanft zu Boden gleiten, während Logan schimpfend versuchte, den Wagen zu bändigen, der unkontrolliert hin und her schlenkerte und umzukippen drohte.

Schützend warf ich mich über Mick, damit er nicht versehentlich getroffen wurde, aber dann traf mich etwas eckiges, hartes am Hinterkopf und ich sah Sterne. Vor meinen Augen breitete sich ein schwarzes Loch aus, das mich verschlang, und ich wusste nichts mehr.

*

„Josef Kostan bewusstlos. Ein Bild für die Götter.“ hörte ich eine Stimme sagen. Ich knurrte leise und meine Augenlider flatterten, bevor ich sie ganz auf bekam und meine Umgebung erfasste. Zuerst einmal sah ich alles verschwommen und mein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand gegen eine Betonwand gerammt.
Ich setzte mich vorsichtig auf und holte zischend Luft, als das Stechen hinter meiner Stirn zu etwas anwuchs, das Ähnlichkeit mit einem Stachelschwein auf Ecstasy hatte.
„Langsam. Du hast dir ziemlich den Kopf gestoßen, mein Freund.“ murmelte Guillermo und hielt mir ein Glas unter die Nase. Ich griff mit zitternder Hand zu, die Augen noch halb geschlossen und trank. Nie hatte 0-Positiv besser geschmeckt als jetzt und ich merkte, wie die Schmerzen langsam nachließen.

Bald war ich so weit,. Dass ich die Augen öffnen konnte. Ich sah Sophia neben mir sitzen, die meine Hand hielt und mir gegenüber stand Lance, ein Grinsen im Gesicht, für das ich ihn am liebsten durch die Wand gerammt hätte. Seine Stimme war es gewesen, die mich aus meiner Ohnmacht geholt hatte, da war ich mir sicher. Niemand konnte so sanft und gleichzeitig so herablassend reden wie er.
Ich stellte mein Glas weg und merkte zu meiner Schande, dass ich nichts am Leib trug außer meiner Shorts. Mein Blick wanderte zu Guillermo, der zu mir zurück kam, ein Messer und eine Schüssel mit Wasser in den Händen.
War jemand verletzt?
Er blieb damit neben mir stehen. Ich sah an mir herunter, als er sich neben mich auf einen Drehstuhl setzte und das Skalpell an meinem Rippenbogen ansetzte.

„Moment mal.“ gebot ich Einhalt und hielt das Messer auf, das gerade noch dabei gewesen war, durch mein Fleisch zu schneiden.
„Was wird das, wenn es fertig ist?“ fragte ich streng nach. Er seufzte nur.
„Du bist angeschossen worden, merkst du das nicht?“ fragte er und legte seine Hand vorsichtig, aber nachdrücklich auf den eisenharten Knoten zwischen zwei Rippen, der leicht unter meiner haut hervor stand. Als er zudrückte, sah ich zum zweiten mal in dieser Stunde Sterne. Dabei fiel mir ein, das ich keinerlei Ahnung hatte, wie viel zeit wirklich vergangen war.
„Du warst den ganzen Abend bewusstlos. Es dämmert draußen bereits.“ sagte Guillermo ungefragt und so, als hätte er meine Gedanken gelesen.
„Wie geht es Mick? Wo sind die anderen?“ fragte ich drängend und sah Lance das Gesicht verziehen. Sicherlich wirkte ich auf ihn wie ein ungeduldiges Kleinkind, aber es war mir egal.
„Mick liegt im Zimmer nebenan und ist vorhin mal für fünf Minuten wach gewesen... du hättest ihn eigentlich schreien hören müssen.  Naja den anderen geht es so weit gut, Logan hat sich widerwillig von Dr. Thomson zwei Kugeln entfernen lassen und Beth und Patricia geht es soweit ganz gut, sie haben nur einen leichten Schock.“ während Guillermo sprach, merkte ich gar nicht, dass das Skalpell meine Haut durchtrennte und er zwischen meinen Rippen nach der Kugel bohrte, die sich dort verfangen haben musste. Mit einem Schmatzenden Geräusch kam sie frei und er untersuchte die Knochen auf Absplitterungen, dann hielt er die Kugel ins Licht.

„Normales Vollmantelstahlgeschoss, kein Silber.“ meinte er zufrieden, warf die Kugel in das Schälchen mit Wasser, wusch die Wunde gründlich aus und sah dann dabei zu, wie sie sich von selbst schloss, als ich noch einen Schluck Blut trank.
Dann fassten seine Hände nach meinem Kopf, scheitelten das Haar, als würde er nach Läusen suchen und hörte erst au, als ich mich unwirsch losmachte.
„Schluss jetzt. Mir geht es gut.“ knurrte ich und stand auf. Sophia reichte mir ein frisches Hemd, das gar nicht eines von meinen war. Es roch fremd. Misstrauisch sah ich mich um und entdeckte ein weiteres mal Lance' überhebliches Grinsen. Mich gespielt schüttelnd zog ich das Hemd über und knöpfte es ordnungsgemäß zu, bevor ich mich noch einmal gründlich wusch und dann ohne ein Wort aus dem Zimmer ging. Hinter mir hörte ich Sophia und Guillermo.

Ich machte die Tür einen Spalt breit auf und dann stieß ich sie so weit auf, dass die protestierende Klinke gegen die Wand krachte und alle Anwesenden zusammen zuckten. Aber der Anblick, der sich mir bot, hatte mich einfach zu keiner anderen tat veranlassen können.
Mick lag dort in einem Bett, wo auch immer wir gerade waren. Sein Gesicht glänzte nass, wie von Schweiß und seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig. Das schwarze Haar hing ihm in feuchten Strähnen ins Gesicht und Beth drückte gerade eine mit Wasser getränkte Kompresse über einem Eimer aus und legte sie ihm über die Stirn.
„Was... was hat er?“ meine Stimme klang heiser, krächzend. Der Anblick war zu viel für mich. Es tat weh, Mick so zu sehen, so hilflos...

„Das Mittel, dass ich ihm gab muss... mit dem... Tier in ihm in Konflikt geraten sein und er wehrt sich mit heftigem Fieber gegen alles, was wir ihm zuführen.“
meldete sich Dr. Thomson zu Wort. Hatte er uns Vampire gerade als Tiere bezeichnet?
Ich ging zu ihm, stellte mich so dicht vor ihn, dass er die Farbe meiner Augen genauestens sehen konnte, wie sie die Farbe von dunkelbraun zu eisblau und dann einem fast krankhaften weiß wechselten, wie eine Verkehrsampel von rot nach grün wechselt.
„Nur weil unser Herz nicht mehr schlägt heißt das nicht, dass wir keine Gefühle haben, Doc. Merken Sie sich das!“ die letzten Worte waren ihm fast schon ins Gesicht gespuckt worden, allerdings so leise, dass nur er mich würde hören können.
Er nickte, und als ich ihm den Rücken zudrehte und zu Mick herüber ging, hörte ich ihn ein Stoßgebet an die Jungfrau Maria richten. Die würde ihm auch nicht helfen, wenn er hier nicht mehr gebraucht wurde...

„Was haben Sie versucht?“ fragte ich so ruhig wie möglich nach.
„Ich gab ihm etwas gegen die Schmerzen... man hat ihm dort sehr zugesetzt... aber ich weiß nicht, inwieweit sich Menschen und T-“ ich knurrte leise, hastig beeilte er sich, seine Aussage zu korrigieren.
„Und Vampire unterscheiden. Wie ihr Stoffwechsel funktioniert. Ich müsste erst einige Tests am lebenden Objekt machen um...“ ich drehte mich nicht zu ihm herum, als ich ihn anfuhr.
„Sie werden keine Tests an irgendeinem meiner Freunde durchführen, haben Sie das verstanden?“ fragte ich gefährlich leise. Beth war aufgestanden, auch sie wusste, dass es besser war, jetzt Abstand zu mir zu halten.
„Nun, ich dachte auch eher, dass du dich sicher bereit erklären würdest, Josef?“ hörte ich Lance sagen.
„Im Dienste der Wissenschaft.“ meinte er sanft lächelnd und ich verzog das Gesicht, als hätte ich in eine Zitrone gebissen.
„Also schön.“ räumte ich dann unwillig ein.
„Aber zuerst einmal bringen wir das Fieber herunter. Guillermo?“ der angesprochene trat an meine Seite.
„Ein Bad in Eiswürfeln wäre wohl eher schädlich, oder? Immerhin ist er zur zeit ein Mensch.“ gab ich zu bedenken. Er nickte.
„Er könnte sich Erfrierungen holen. Und wenn wir seine Temperatur zu rasch absenken oder erhöhen besteht das Risiko eines Herzinfarktes. Dann könnte er sterben.“ gab der Pathologe zu bedenken und ich grübelte eine Weile weiter, bevor ich ihm etwas ins Ohr flüsterte.

Widerstrebend nickte er
„Aber pass auf, dass ihm nicht zu kalt wird. Zur Not hast du ja ein Gegenmittel dabei.“ sagte er und schielte zu Beth, die rot wurde und zu mir herüber kam. Guillermo zog sich mit den anderen zurück. Erst als die Tür hinter Lance zugeschlagen war, weihte ich sie in meinen Plan ein, indem ich das Hemd, das Lance mir geliehen hatte, aufknöpfte.
„Josef, was...?“ fragte sie verwirrt und errötete sichtlich. Immerhin hatte ich mich noch nie vor ihr ausgezogen.
„das wirst du gleich sehen.“ ich faltete das Hemd ordentlich zusammen, bevor ich aus meiner Hose schlüpfte und die Decke zurück schlug. Beth setzte sich auf einen Stuhl daneben und sah mir zu, wie ich so dicht wie möglich an Mick heran rutschte und die Decke über uns beide zog.
Eine Kühltruhe wäre mir entschieden lieber gewesen, aber wenn mein Freund Abkühlung brauchte, würde ich ihm diese geben.
„Kann ich noch etwas tun?“ fragte Beth und ich nickte. „Du kannst mir Kühlakkus holen, wenn du welche findest, falls es mir zu warm wird.“ sagte ich und sah ihr zu, wie sie aus der Tür verschwand, bevor ich meine Arme um Micks schweißnassen Körper schlang und so dicht an ihn heran rutschte wie möglich um ihm durch die natürlich niedrigere Körpertemperatur meines Körpers etwas Abkühlung zu verschaffen.
Minutenlang lag ich einfach nur still, den Geruch seines Schweißes in der Nase, was mich merkwürdigerweise gar nicht störte und lauschte auf sein Herz, dass schnell und flach klopfte.
„Kalt...“ wisperte er nach ein paar Minuten. Ich strich ihm beruhigend durch die strähnigen Locken.
„Shhh.“ flüsterte ich und zog die Decke etwas höher.
„Es wird alles gut, hörst du? Du musst doch wieder gesund werden.“ flüsterte ich. Mick erwiderte nichts, er war schon wieder weggedämmert. Auch ich stellte mich schlafend, sah aber das Lächeln auf Beths Gesicht, als sie wieder ins Zimmer kam und sich in den Türrahmen lehnte.
 
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