Meine Geschichten
  Eine andere Methode
 

Lance' 'Mitfahrgelegenheit' bestand aus einem alten, staubigen und rostigen Pick-Up eines Einheimischen, der uns in gebrochenem Englisch erklärte, wohin die Reise gehen würde und sofort fordernd die Hand aufhielt. Ich an Lance' Stelle hätte nicht anders reagiert als er, denn er zog nur eine Augenbraue in die Höhe, bis sie unter seinem Haaransatz verschwand, und sagte nichts. Der Mann sah uns alle einen nach dem anderen an, schluckte und steckte die Hand dann geballt in die Tasche seiner ausgewaschenen Jeans.

Er kehrte uns den Rücken zu und ging voraus zu seinem Wagen. Ich besah mir das gute Stück. Die Straße würde vermutlich voller Schlaglöcher, wenn nicht gar gar nicht asphaltiert sein. Wie gut, dass dieses Automobil geländetauglich war.

 

Mit einem schmerzhaften Stich rief ich mir meinen schönen, rot glänzenden Ferrari in Erinnerung, der gerade in der kühlen Garage stand und für die nächsten Wochen, wenn nicht Monate nicht ausgefahren wurde. Ich seufzte. In dem kleinen Ding hatten kaum neun Leute Platz, weswegen ein paar von uns wohl unter einer Plane auf der Ladefläche Platz nehmen mussten. Diese 'Paar' waren, wie es sich herausstellte, Logan, Ryder, Guillermo und Mick, während Beth, Sophia, Lance, der Fahrer und ich im Inneren des Wagens Platz nahmen, der nicht gerade sehr viel besser aussah als der Rest. Es roch nach kalter Asche, Staub und Pferd. Das eine oder andere verschüttete Erfrischungsgetränk dünstete von den Sitzen hoch und mischte sich mit unser aller Schweiß, denn zu allem Überfluss hatte das Ding nicht mal eine Klimaanlage, weswegen wir mit heruntergekurbelten Fenstern fuhren, aber so, dass wir keine Sonne ab bekamen, was hieß, dass Lance und ich ziemlich eng nebeneinander auf der Rückbank zusammengepfercht saßen wie Hühner in einem Käfig. Beth sah auch nicht gerade glücklich darüber aus, neben Lance sitzen zu müssen, aber es ging nicht anders.

 

Und bei jeder Vollbremsung, jeder roten Ampel und jeder steilen Kurve hörten wir hinter uns Flüche und Stimmengemurmel.

Au! Logan, pass doch auf!“ zischte Mick, der wahrscheinlich schon zum dritten Mal in der vergangenen Stunde mit dem Kopf gegen die Heckscheibe donnerte, wann immer der Fahrer scharf bremste.

Was kann ich denn dafür, halt dich doch einfach besser fest!“ zischte der Hacker zurück. Bald war da hinten ein heftiger Streit im Gange, den ich aber ausblendete. Beth neben mir war kalkweiß im Gesicht. Nicht nur, dass es auf der Schnellstraße, auf der wir jetzt fuhren, Schlaglöcher zu Massen gab, die das Auto durchschüttelten, der Fahrer fuhr auch mit ebenso einer Geschwindigkeit über die ebenso oft auftretenden Hubbel in der Straße. Auch ich war schon drauf und dran, laut zu fluchen. Nicht das erste Mal hatte mein Schädel Bekanntschaft mit der Fahrzeugdecke gemacht.

 

Sophia unterhielt sich vorn angeregt auf Spanisch mit dem Mann und irgendwann wurde die Straße ebener. Ich war versucht, nicht wegzudösen, aber ich hatte zu wenig Zeit in einem vernünftigen Freezer verbracht, ebenso wie alle anderen anwesenden Vampire. Beths Kopf fiel ihr auf die Schulter, nur Sophia plauderte vorn munter weiter, während auch mir die Augen zu fielen und mir der Kopf auf die Brust sank...

 

Mit den Jahren lehrte ich mein Dorf das Fürchten vor den Vampiren, besonders aber vor mir. Es war in einer regnerischen Dezembernacht, etwa fünf Jahre, nachdem ich zum Vampir geworden war, und meine Kehle brannte vor Durst. Mittlerweile hatte ich ein Gespür dafür, mich an meine Beute anzuschleichen, aber ich machte es noch nicht perfekt genug. Auch im Vertuschen meiner Verbrechen musste ich noch einiges lernen. Doch eines wusste ich schon mit Sicherheit: Ich musste so viel von meinem Opfer trinken, dass es nachher nicht mehr erzählen konnte, was passiert war. Sie alle mussten sterben, weil ich durstig war. Es gab Zeiten, da widerte mich das an, aber im Moment gab es für mich nur das vorherrschende Verlangen, den Durst.

Schritte klapperten über das Pflaster. Mittlerweile klang es für mich nicht mehr so verwirrend laut wie noch zu Anfang meiner Vampirzeit. Ich konnte sogar genau heraushören, das mein Opfer eine Frau war. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.

Ihr Blut schmeckte süßer, frischer. Vorausgesetzt, die Frau hatte das passende Alter.

Ich atmete tief ein und schmeckte ihren Duft auf der Zunge. Ein winziger Hauch von Parfum, der stärker wurde, bis es fast betäubend war. Ich zog die Oberlippe zurück und knurrte. Wie ich das hasste, wenn dieser Geruch alles andere überdeckte. Mir meinen Lieblingsgeruch weg nahm. In so etwas würde ich nicht einmal beißen, wenn ich keine andere Wahl hatte.

Lautlos schob ich mich tiefer in mein Versteck. Ich wollte gerade hervorspringen, als ich die Frau an meinem Versteck vorbei laufen sah, da legte mir jemand die Hand auf die Schulter und hielt mich eisern fest...

 

Fauchend fuhr ich hoch und erkannte Lance, der mich nicht eben freundlich wachrüttelte. „Wir sind da, Schlafmütze.“ murmelte er und ich wandelte mein auf Vampirismus eingestelltes Aussehen wieder zurück zum Normalen. „Musstest du mich so erschrecken?“ zischte ich zurück, als er sich nach mir aus dem engen Auto schob und sich den Staub von der Kleidung klopfte.

Ich weiß ja nicht, was dich so schreckhaft hat werden lassen, Kostan, aber ich hab dich bloß angefasst. Ach und pass auf, wohin du diese Zähne steckst. Beiße mich damit einmal, und ich breche dir den Kiefer.“ drohte er, dann ging er dem Mann hinterher, der uns her gefahren hatte. Als ich mich umsah, erkannte ich, dass wir schon da waren, in Madrid. Langsam ging ich den anderen nach bis zum Marktplatz, wo unser Führer uns erklärte, was genau wo lag, wo man gut essen gehen konnte, wo es bestimmte Geschäfte gab und, und, und. Er hätte uns auch einfach einen Stadtplan geben können.

 

Schließlich verabschiedete er sich von uns und wir blieben zusammen wie eine Herde Schafe. Lance studierte die Umgebung.

Gut. Unser Hotel liegt diese Straße herunter.“ sagte er und deutete auf eine, die östlich von uns lag. „Dort sollten wir zuerst Zimmer buchen und dann die weitere Lage besprechen.“ Gesagt, getan. Im Hotel buchten wir bei dem total verdatterten Portier sechs Zimmer – zwei Doppel- und vier Einzelzimmer, bekamen unsere Schlüssel und brachten unser nicht vorhandenes Gepäck nach oben. Ich ließ mich in meinem und Sophias Zimmer aufs Bett fallen uns betrachtete die Decke. Sie stand am Fenster und sah auf das bunte Treiben hinaus, dass sich dort unten tummelte. Wir hatten noch nicht lange so verbracht, als es an der Tür klopfte.

Ich grummelte. Eine Zustimmung, dass, wer immer es war, eintreten durfte. Ryder steckte den Kopf zur Tür hinein und zögerte kurz. „Lance möchte jetzt diese komische Besprechung abhalten, wir treffen uns in seinem Zimmer.“ sagte er und ließ die Tür offen. Seufzend stemmte ich mich von der weichen Matratze hoch und ging aus dem Zimmer, Sophia folgte mir.

 

In Lance' Zimmer hatten sich alle auf dem Bett, dem einzigen Stuhl, der Fensterbank oder dem Fußboden postiert. Lance war der einzige, der stand und ich setzte mich neben Mick auf das Bett. Sophia gesellte sich am Boden im Schneidersitz zu Logan und Guillermo.

Also, was gibt es so dringendes?“ fragte ich ungnädig. Ich war immer noch nicht über den unsanften Weckvorgang hinweg und Lance sollte das spüren. Er funkelte mich an.

Ich dachte nur, vielleicht wäre es ganz schön, mal den weiteren Weg zu besprechen, statt blindlings drauflos zu stürmen. Ihr mögt das ja öfters so machen, aber mir wäre ein Plan lieber.“ sagte er und wanderte auf dem beengten Platz hin und her.

Ein Plan ist schön und gut, aber du vergisst unsere Verfolger. Die Legion wird sicher nicht schön dabei zusehen, wie wir unsere Liste abarbeiten.“ gab ich zu bedenken und er warf mir einen weiteren Blick zu.

Nun, vielleicht sollten wir dann zuerst einmal dafür sorgen, dass niemand von unserem Plan erfährt.“ zischte er giftig und machte nachdrücklich die Tür zu. Beth stand auf und stellte sich zwischen uns.

Hört ihr beiden jetzt mal mit eurem testosterongeladenen Platzhirschverhalten auf? Danke!“ rief sie aufgebracht und wir beide starrten sie nur einige Sekunden lang perplex an. In der Zeit setzte sie sich wieder.

Na bitte, so macht man das.“ grinste sie und Mick schüttelte nur stumm den Kopf.

 

Ich denke auch“, fuhr Lance fort, als wäre er nicht unterbrochen worden, „dass wir uns aufteilen sollten. Zusammen erregen wir einfach zu viel Aufmerksamkeit.“ Ich sah ratlos in die Runde. Freiwillig würde keiner von uns zurückbleiben, so viel war klar.

In kleineren Gruppen oder alleine sind wir aber angreifbarer.“ gab Mick zu bedenken und Lance wandte seine Aufmerksamkeit ihm zu.

Meinst du? Aber bedenke mal bitte, dass wir als große Gruppe ein viel leichter zu treffendes Ziel sind. Noch dazu, wenn wir Individuen unter uns haben, die sich nicht wehren können.“ sein Blick huschte zu Sophia und Beth. Bevor ich etwas sagen konnte, zückte Beth souverän einen Elektroschocker Gott weiß woher und drückte ihn gegen Logans Oberarm, der jaulend und zuckend nach hinten fiel. Lächelnd steckte sie das Folterinstrument wieder weg.

Entschuldige Logan. Hab ich seit der Sache mit Anders immer dabei.“ entschuldigte sie sich lächelnd und half ihm wieder in eine sitzende Position. „Kein... Problem.“ stöhnte er und strich sich die hochstehenden Haare glatt.

Ich würde nicht sagen, dass uns das wehrlos macht.“ erwiderte sie und Lance verzog verbissen den Mund.

 

Nein, aber es macht euch in einem echten Kampf auch nicht gerade zu den Heldinnen des Tages. Um einen Vampir zur Strecke zu bringen, braucht es schon mehr.“ Ich spielte mit einem Zipfel der Bettdecke, dass sie zwischen meinen Fingern ausfranste. „Und was schlägst du vor, sollen wir tun? Die beiden allein durch die Gegend laufen lassen?“ knurrte ich. Allein bei dem Gedanken wurde mir schlecht. Beth war vielleicht nicht ganz wehrlos, aber so ein Elektroschock reizte einen Vampir mehr, noch dazu, wenn er wütend war. Das sollten die beiden besser nicht versuchen, wenn sie alleine waren. Wenn Mick und ich nicht dabei waren.

Findest du eine bessere Lösung? Wir alle können nicht zusammen bleiben. Deswegen wäre ich dafür, die schwächsten Glieder der Kette dahin zu schicken, wo sie her gekommen sind.“ Jetzt verstand ich gar nichts mehr und das sagte ich ihm auch.

Du warst doch derjenige, der sie unbedingt dabei haben wollte! Du wolltest doch nicht, dass sie da bleiben!“ hielt ich dagegen und wieder standen wir einander gegenüber, so dicht, dass wir uns fast berührten.

Da wusste ich noch nicht, wie gefährlich die Sache wirklich ist!“ zischte er und ich knurrte.

Dann hast du gedacht, wir machen hier eine Spazierfahrt, oder was?! Ein Kaffeekränzchen, ja? Vielleicht ein Picknick im Grünen oder eine Strandparty?“ schrie ich und jetzt war es an ihm, zu knurren.

 

Oder meine zweitbeste Vermutung wäre gewesen“, sagte ich jetzt so leise, dass die anderen mich kaum verstanden, er aber sicher, „dass du es doch wusstest und die beiden absichtlich in Gefahr gebracht hast. Und wenn dem so sein sollte, binde ich dich dem nächsten Stier vor die Hörner und lasse den dann gegen eine Wand laufen, das schwöre ich dir.“ zischte ich, aber da stand Beth schon wieder zwischen uns. Die funkensprühende Spitze des Elektroschockers schwebte nur Millimeter vor meiner Nase.

Friede, ihr zwei. Ich glaube wirklich nicht, dass es Lance bewusst war, in was für eine Gefahr wir geraten würden.“ sagte sie und schob mich zurück aufs Bett. Minutenlang sagte niemand etwas.

Also, wie gehen wir jetzt weiter vor?“ fragte Logan, der sich langsam wieder von dem Schock erholte. Lance betrachtete seine Fingernägel, die dringend wieder eine Maniküre nötig hatten.

Nun, ich werde sowieso nicht länger bei euch bleiben. In ein paar Tagen geht mein Flieger nach Frankreich. So lange bleibe ich notgedrungen in eurer Gesellschaft, aber dann müsst ihr sehen, wie ihr zurecht kommt.“

 

Ich nagte missmutig an meiner Unterlippe. „Als ob du uns bisher eine so große Hilfe gewesen wärst.“ murmelte ich mehr zu mir selbst. Er schien es nicht gehört zu haben oder er wollte keine Bekanntschaft mit Beths Schockkünsten machen, also sagte er nichts.

Nun, ich finde, wir sollten jemanden zurücklassen, der hier weiter Nachforschungen für uns anstellt.“ meldete sich Mick und sofort richteten sich alle blicke auf Logan und Ryder, die uns erschrocken anstarrten.

Ähm... naja...“ fing Ryder an, doch Mick ließ ihn nicht ausreden.

Überlegt doch mal. Wenn wir jemanden hier haben, der für uns ein bisschen... sagen wir... spioniert und uns Informationen über die Legion verschafft, ohne natürlich dabei geschnappt zu werden, hätten wir einen Vorteil gegenüber der Legion.

Wir könnten an wichtige Informationen kommen, was sie als nächstes planen und wo, und dann... schlagen wir sie mit ihren eigenen Waffen.“ fügte er triumphierend lächelnd hinzu.

Sein Blick war dabei die ganze Zeit an Logan hängen geblieben und wir anderen sahen ihn an, als könnte er etwas interessantes, ein Rad schlagen vielleicht oder die Bibel in einer fremden Sprache rezitieren. Nichts davon passierte. Logan sah in diesem Moment einfach nur aus wie ein Häufchen Elend.

 

Ich soll...?“ fragte er kleinlaut und Micks Lächeln wurde noch breiter.

Ja, du sollst.“ sagte er und nickte ihm zu. Unter unseren Blicken wurde Logan immer kleiner, bis er sich schließlich aufrichtete und die Schultern straffte.“Also schön. Ich machs.“ sagte er im Brustton der Überzeugung und erntete spöttischen Beifall von uns allen.

Ich habe ja ohnehin keine andere Wahl.“ murmelte er mehr zu sich selbst als zu uns. In dem Punkt hatte er Recht. Eine Wahl hatte er wirklich nicht.

Lance lächelte, als habe man ihm gerade erklärt, er wäre zum Präsidenten der Vereinigen Staaten gewählt worden. „Gut, nun, dann könnt ihr euch ja bis zur Abendstunde noch ein bisschen amüsieren gehen.“ Mit diesen Worten und einem missbilligenden Blick in Beths Richtung, die noch immer den Schocker hielt, schob er sich als erstes aus der Tür.

Dem hast du ja ganz schön Angst gemacht.“ raunte Mick ihr zu, bevor er sich für einen Kuss zu ihr herunter beugte. Beth packte ihn am Kragen und zog ihn in das nächste Zimmer. „Ich mache dir gleich noch mehr Angst.“ flüsterte sie, bevor sie ihn zurück küsste.

He Bruder, ich glaube du hast das Wort „amüsieren“ falsch verstanden!“ rief ich durch den Türspalt, bevor diese zuschwang und Sophia mich die Treppe herunter schleifte. „Lass den beiden doch ein bisschen Spaß. Wir mussten uns in den letzten Tagen genug Sorgen machen, da kannst du den beiden doch ein bisschen Spaß gönnen, oder?“

Unten an der Treppe angekommen krachte es über uns laut und jemand – ich vermutete stark, dass es Mick war – knurrte tief. „Solange der Hotelbesitzer auch Spaß am Kaufen von neuen Betten hat...“ murmelte ich, setzte meine Sonnenbrille auf und ging hinter ihr her nach draußen.

 

Also schlenderte ich zusammen mit Sophia ein bisschen durch Madrids Altstadt, bewunderte die Häuser und andere Bauwerke und sah ihr aus der schattigen und sicheren Entfernung einer Hausfassade dabei zu, wie sie sich an einem Brunnen erfrischte. Logan und die anderen streunten irgendwo anders durch die Gegend und erschreckten wahrscheinlich ahnungslose Touristen.

Währenddessen saß ich mit Sophia in einem kleinen Café und sah ihr dabei zu, wie sie einen Eisbecher leerte. Ich hatte mich zu einem Wasser durchgerungen, um kein Aufsehen zu erwecken. Außer, dass es kalt war, merkte ich davon gar nichts. Denn ob es Wasser oder Spiritus gewesen wäre, es schmeckte so oder so nach gar nichts.

 

Wir hatten das Café gerade verlassen, als ich Sophia zurückhielt. Aus einer Gasse kamen zwei Männer in schwarzen Anzügen, und sie kamen genau auf uns zu.

Sch...!“ fluchte ich unterdrückt und zog Sophia mit mir.

Hey, was...?“ fragte sie, als ich sie in einen Hauseingang zog.

Shhh!“ zischte ich und hielt ihr den Mund zu. Hätte es gekonnt, mein Herz hätte mir in dieser Situation sicher bis zum Hals geschlagen, aber so hörte ich nur Sophias Herz, dass die Aufgabe für mich übernahm.

Das sind Legionäre.“ flüsterte ich.

Und sie wussten offenbar genau, nach wem sie wo suchen mussten. Trotz der Anzüge würde es mich nicht wundern, wenn die beiden schwere Geschütze irgendwo versteckt hatten. Wieder fluchte ich. Sie mussten im Voraus wissen, wo wir sein würden, andernfalls konnte ich mir nicht erklären, dass sie immer dort waren, wo wir uns aufhielten. Die Legion konnte unmöglich so viele Mitglieder haben, als das sie sie in jeder Stadt der Welt postieren konnte.

 

Erst als ich sicher war, dass sie nicht mehr da waren, schob ich mich mit ihr aus der Gasse. Das Hotel lag nur eine Querstraße entfernt und es wurde langsam dunkel. Abends wollten wir uns wieder mit den anderen treffen, hatten wir gesagt... Aber falsch gedacht. Die Männer waren immer noch hinter uns und was das Schlimmste war, sie holten langsam auf. Hastig zog ich Sophia neben mir her, als ich das Pfeifen hörte, dass eine Kugel macht, wenn sie durch die Luft fliegt. Zweimal schlug etwas hart gegen meinen oberen Rücken und ich strauchelte. Egal, weiter, immer nur weiter. Ich hätte Sophia gern huckepack genommen, aber ich riskierte ihr Leben, wenn ich das tat. Es war nicht ausgeschlossen, dass sie noch einmal auf uns schießen würden und sie würde das sicher nicht so leicht weg stecken wie ich.

Endlich erreichten wir das Hotel und die Türen schwangen hinter uns zu.

Ich musste mich am Geländer der Treppe festhalten, um nicht zu stürzen und atmete heftig. Sophia neben mir keuchte nicht weniger schlimm. Aber immerhin waren wir in Sicherheit. Fürs Erste.


 
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