Meine Geschichten
  Ein erster Vorgeschmack
 
Es war schon lange hell draußen, als es an unserer Tür klopfte.
Sophia schreckte hoch und sah sich verwirrt um, aber ich schob sie wieder zurück und stand auf. „Ist schon gut, ich mach das.“ flüsterte ich und ging auf leisen Sohlen zur Tür. Durch die dicken Vorhänge fiel fast gar kein Sonnenlicht herein, bloß ein dünner Spalt lies erahnen, wie brennend die Kraft der Sonne wirklich war.
Im Moment war ich noch froh um die geschlossenen Stoffbahnen in schaurigem Rot. Lance hatte einen ausgezeichneten Sinn für Farben, das musste ich ihm lassen. Pluspunkt für ihn.
Ich zog die Tür völlig geräuschlos auf. Auf dem Gang liefen eifrig Scharen von Dienern umher, jemand lachte laut. Vielleicht Logan, dachte ich, weil es von unten kam.
Eine junge Dienstmagd stand vor mir, schüchtern hatte sie die Schürze vor sich in den Händen zerknüllt. Ich lächelte leicht bei dem Anblick. Sie hatte allen Grund nervös zu sein in einem Haus voller Vampire.
„Ich soll Ihnen sagen, dass das Frühstück fertig ist... für die junge Frau.“ stotterte sie und ich lächelte warm. Im Zimmer hinter mir wurde die Decke des Bettes zurückgeschlagen und Sophia verschwand im zimmereigenen Badezimmer.
„Danke. Wir kommen sofort.“ erwiderte ich freundlich und schloss die Tür wieder.

Im gleichen Moment kam aus dem Badezimmer ein ohrenbetäubender, spitzer Schrei.
In Lichtgeschwindigkeit war ich bei der Tür, riss sie auf und fand Sophia auf dem Stuhl des Waschtisches.
Als ich den Grund ihres Ausbruchs entdeckte, musste ich lauthals lachen. In einer Ecke des gekachelten Zimmerchens hockte eine haarige, schwarze, handtellergroße Spinne.
Ich lachte noch immer und bekam mich gar nicht mehr gefasst.
„Mach sie weg.“ wimmerte sie nur. Ich hörte, dass sie Angst hatte, aber ich wusste beim besten Willen nicht, wieso. Vorsichtig beugte ich mich herunter und hielt dem Tierchen die Hand hin. Zuerst zögerte der große Achtbeiner, aber dann krabbelte die Spinne wie selbstverständlich auf meine Handfläche.
„Vor so etwas hast du Angst? Die ist doch niedlich. Komm, die nehmen wir mit nach hause und...“ Sie sprang vom Stuhl und hielt dabei respektvollen Abstand zu mir und der Hand, auf der die Spinne saß. Dabei drohte sie mir mit wütend funkenden Augen mit dem Zeigefinger.
„Charles Josef Konstantin Kostan!“ Ich zuckte unmerklich zusammen. Wie ich es hasste, wenn sie so anfing. „Wehe, ich sehe in meinen vier Wänden auch nur eins dieser Tiere, dann schläfst du auf der Straße!“

Ich lachte immer noch. Vorsichtig schirmte ich das kleine Tier mit der anderen Hand ab und trat durch die Tür.
„Na komm meine kleine, ich bring dich wieder in die Natur, wo du hingehörst. Ein Vampirhaushalt ist nichts für dich.“ Kopfschüttelnd verließ ich das Haus und setzte die Spinne unweit davon in einen verdorrten Busch. Hastig krabbelte sie zwischen die Zweige und war wenig später gar nicht mehr zu sehen.
Auf meinem Weg zurück begegnete ich auch Mick und den Anderen, die inzwischen aufgestanden waren.
„Was hast du mit Sophia gemacht, dass sie so schreit?“ fragte Mick grinsend und ich musste mich arg beherrschen, um nicht laut loszuprusten.
„Ach, sie musste sich das Badezimmer mit einer Spinne teilen.“ meinte ich grinsend. Auch auf Micks Gesicht bahnte sich ein Grinsen an. Beth kam die Treppe herunter, die Haare zu einem Zopf zusammengebunden und mit ganz anderen Kleidern ausgestattet. Als sie unsere Blicke sah, wurde sie rot und hielt am Fuß der Treppe inne.

„Jaaa... Lance hat dafür gesorgt, dass wir alle schränkeweise neue Kleidung haben. Er meint er könne es nicht ertragen, wenn wir wie eine Trauergemeinde herumlaufen.“ Sie rollte kaum merklich die Augen, kam die Treppe ganz herunter und legte Mick die Arme um den Nacken, um ihn zu küssen. Dann sah sie ihn vorwurfsvoll an.
„Wieso bist du nicht zu mir gekommen wie Josef zu Sophia?“ fragte sie und zog einen Flunsch. Mir wurde warm. War ich also doch nicht so leise gewesen wie gedacht.
Mick warf mir einen unsicheren Blick zu.
„Ähm... naja, weißt du, ich war müde von der Reise. Und außerdem wollte ich dich schlafen lassen. Morgen komme ich bestimmt.“
Wir hörten die Schritte nicht, mit denen Lance hinter uns trat, aber wir alle konnten ihn riechen.
„Nun, fraglich ist dann, ob ihr morgen noch in einem Hotel schlaft oder in einem Zelt.“ sagte er lächelnd. Automatisch öffnete sich ihm eine Lücke in unserem Kreis, breit genug für zwei Vampire.

„Und wieso sollten wir hier dann nicht mehr schlafen? Wirfst du uns raus?“ fragte ich stirnrunzelnd nach. Ich hörte und roch, dass Sophia die Treppe herunter kam. Noch immer zitterte sie dank der Begegnung mit der Spinne und die Härchen an ihren Armen hatten sich aufgerichtet, was ich spüren konnte, als sie sich ebenso an mich schmiegte wie Beth bei Mick. Ich legte ihr die Arme um die Hüfte, wandte aber meinen Blick nicht von Lance. Nur aus den Augenwinkeln registrierte ich, dass auch Sophia fremde Kleidung trug. Sie roch sogar ein bisschen fremd.
„Nun, ihr werdet frühstücken und dann machen wir einen netten kleinen Ausflug nach Rom.“ sagte er gütig lächelnd. Eine junge Frau kam zu ihm, ebenfalls in Dienstkleidung, und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er nickte kaum merklich und sie zog sich wieder zurück.
Ich schnaubte leise.
„Wir fliegen mal eben so nach Rom? Weißt du, wie weit das ist?“ fragte ich leise, aber dann ließ mich etwas anderes stutzen.
„Moment, du hast gesagt 'wir' flögen nach Rom. Wie darf ich das denn verstehen?“ fragte ich und er lächelte wieder dieses süffisante, überlegene Grinsen, das ich so hasste.
„Nun, wie du ja weißt, sitzen wir alle im selben Boot, weswegen ich doch meine, ihr könntet meine Hilfe gebrauchen.“ sagte er und drehte sich um.
„Und jetzt kommt bitte frühstücken. Die Damen speisen mit der Dienerschaft, wie gehabt.“ befahl er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Seufzend sah ich auf Sophia herunter und lächelte ihr aufmunternd zu, bevor ich sie auf die Stirn küsste und sie wie schon gestern mit Beth zusammen verschwand.
Wir begaben uns in den anderen Raum, in dem schon die Damen von gestern auf uns warteten.
Ich denke eher, du brauchst unsere Hilfe bei irgendetwas... aber was, das willst du natürlich nicht sagen. Dachte ich mit einem Blick zu Lance, der nur lächelte, als habe er mich ganz genau gehört, bevor er ein blondes Mädchen zu sich winkte, das nicht älter als sechzehn sein konnte. Angewidert wandte ich mich ab und nahm dann doch lieber das Blut einer jungen Frau in Sophias Alter mit kurzem, braunem Haar entgegen.

*

Es dauerte nicht lang, und wir befanden uns wieder in der Ankunftshalle des Mexicoer Flughafens. Es war wirklich heiß, dabei ging es gerade einmal auf Mittag zu. Ich hatte die Ärmel der Bluse nach oben umgekrempelt, ebenso die Beine der dunklen Designerjeans.
Allmählich fragte ich mich wirklich, ob das nur die Kleidung von Lance' Freshies war. Der große Vampir bereitete mir immer noch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, wann immer er mich anschaute. Der Blick seines normalen Auges was schon schlimm genug, aber das Schwarze. Unwillkürlich schüttelte ich mich und Mick rutschte auf der Plastikbank dichter zu mir heran, um mir den Arm um die Schulter legen zu können. Sein Mund fand mein Ohr, welches er erst küsste, bevor er hinein flüsterte: „Dir ist doch nicht allen ernstes kalt, oder?“ Ich lächelte stumm, bevor ich mich noch ein wenig enger an ihn kuschelte. Die Kälte seines Körpers machte die Hitze des Tages ein bisschen erträglicher. Seine Augen konnte ich unter der dunklen Sonnenbrille nicht sehen, aber ich sah am Rest seines Gesichts, dass er zufrieden lächelte. Zwei Plastiksitze weiter sah ich Sophia und Josef genau so verfahren. Lance und die anderen Vampire hielten sich ein Stück entfernt auf.

„Was wird denn jetzt genau unternommen?“ fragte ich so leise, dass ich Mühe hatte, meine eigene Frage zu verstehen, aber Mick hörte mich problemlos.
„Ich weiß es nicht genau. Wenn Diese Legion wirklich hinter uns her ist, dann werden sie bald wissen, wo wir suchen wollen und was wir suchen und werden da sein, wenn es stimmt, was Lance gesagt hat.“ Wie ein Schatten war er plötzlich bei uns und Mick versteifte sich merklich. Er konnte seinen „Schwager“ immer noch nicht sonderlich gut leiden. Wer konnte das schon. Und ich verfluchte mich dafür, jedes Mal rot zu werden, wenn er mich an sah. Das durfte mir nicht passieren!
„Sie wissen sehr wohl, dass wir hier sind. Sie selbst sind hier.“ sagte er so leise, dass ihn die Menschen im Umkreis nicht verstanden, wohl aber die Vampire. Sofort rutschten sie alle etwas dichter zusammen, damit sie auch seine nächsten Worte verstehen konnten. Ich ertappte mich dabei, wie ich mich ängstlich nach Männern in Uniformen oder mit Sturmhauben umsah. Vielleicht der Mann mit dem Motorradhelm, der an einer Ecke Zigarette rauchte...
Mick zwang mir sanft,. Aber bestimmt den Kopf herum.
„Schau dich nicht so auffällig um.“ zischte er leise. Die anderen waren längst in scheinbar belanglose Gespräche vertieft., Es wurde gelacht, gescherzt. Sophia quietschte vor vergnügen, als Josef sie kitzelte, aber ich wusste, dass das alles andere als echt war. Nur ein Spiel, um die Legionäre glauben zu lassen, wir wüssten nichts von ihrer Ankunft.

„Wer von ihnen hier ist es?“ fragte Mick mit starr nach vorn gerichtetem Blick. Auch Lance tat, als würde er ihn nicht sehen, als er aus dem Mundwinkel zurückzischte:
„Der dort drüben, mit dem langen Mantel, der Sonnenbrille und dem Aktenkoffer ist einer von ihnen. Es sind aber mindestens fünf.“ Ich hielt den Atem an. Fünf...
Wenn sie sich nun offen zu erkennen gaben und die Vampire damit zwangen, zu handeln? In einer Halle voller Menschen....
„Und sie haben denselben Flug wie wir gebucht.“ kam es von Josef. Auch er hatte den Blick starr nach vorn gerichtet. Sophia sah ängstlich zu mir und ich versuchte ein aufmunterndes Lächeln, aber ich schaffte es nicht. Ich hatte genau so viel Angst wie sie auch.
„Sie werden nicht den Fehler machen und uns offen angreifen.“ flüsterte Guillermo. „Das wäre viel zu riskant. Sie müssten hinterher noch eine Halle voller Zeugen beseitigen.“ Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als er aussprach, was ich dachte. Mick drückte meine Hand.
„Dazu wird es nicht kommen.“ flüsterte er. Ich las es mehr an seinen Lippen ab, als das er sprach und ich es hörte.
Lance ging wie beiläufig zu dem Informationsschild, auf dem die Ankunft und Abflugzeiten der verschiedenen Maschinen angeschlagen standen.
„Noch werden sie nichts unternehmen. Aber verlasst euch besser nicht darauf, dass es so bleibt, wenn wir das Flugzeug erst einmal betreten haben.“ murmelte er leise.

„Alle Passagiere des Fluges A110 von Mexiko City nach Rom begeben sich bitte an Bord.“ kam es über Band in verschiedenen Sprachen. Synchron erhoben wir uns. Mick hielt mich fest und ich klammerte mich geradezu an seinen Arm wie ich mich an ihn geklammert hatte, als er mich aus Coralines Haus geholt hatte. Mein Beschützer. Auf ihn würde ich mich auch jetzt verlassen können.
Sophia lief neben mir, ich reichte ihr meine andere Hand und drückte sie ermunternd. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Mann im Mantel uns folgte. Wieso trug er bei dieser Affenhitze einen Mantel? Fragte ich mich verstört, aber bevor ich mich nach ihm umschauen konnte, zog Mick mich schon die Gangway hoch und auf meinen Platz. Der Mann mit Mantel und Sonnenbrille nahm schräg hinter mir Platz. Wenn ich mich anstrengte, konnte ich ihn immer noch sehen, ohne mich nach ihm umdrehen zu müssen. Micks Hände schlossen meinen Sicherheitsgurt und zogen ihn fest, bis ich fürchtete, keine Luft mehr zu bekommen.

Vielleicht war es auch nur die Aufregung, die nackte Panik, die in mir aufwallte, wenn ich daran dachte, dass wir dieses Flugzeug vielleicht nicht mehr lebend verlassen würden. Aus dem Augenwinkel sah ich noch, wie Lance den Gang herunter kam. Er steckte ein paar kleine, in grell rote Folie gewickelte Päckchen in die Innentasche seiner Jacke, dann sah ich ihn nicht mehr, da mit eine Stewardess den Blick versperrte.
Also gab ich es auf und sah aus dem Fenster, scheinbar teilnahmslos, während ich innerlich verkrampft war vor Angst. Auch Micks Hand, die eben so abwesend mein Knie streichelte, half nicht wie sonst, mich zu beruhigen.
Ich merkte auch gar nicht, wie wir abhoben und flogen, ich musste wohl eingedöst sein. Erst als Mick sich abschnallte, wurde ich wach.
„Sind wir schon da?“ fragte ich verschlafen wie ein Kind nach einer zu langen Autofahrt beim ersten Stopp am Rastplatz. Er schüttelte den Kopf.
„Nein, noch lange nicht. Ich muss nur mal zur Toilette.“ Schlagartig war ich wach.

„Du willst...?“ fragte ich leise und sah ihn eindringlich an. „Ja, genau das will ich. Wenn noch einmal eine Stewardess mit ihrer Karaffe Tomatensaft an mir vorbeifährt, drehe ich durch.“
Er stand auf und ich konnte ihm nur hinterher sehen. Dabei nahm ich Lance wahr, der die Zähne zusammen biss und ebenfalls aufstand. Von meinem Platz aus konnte ich nicht sehen, wo Mick gerade war, aber als er an mir vorbei ging und ich aufstehen wollte, packte er meine Schulter und drückte mich wieder zurück.
„Bleib, wo du bist.“ Er sah mich nicht an, der Blick war nach vorn gerichtet, den Gang herunter, den Mick verschwunden war. Er trat zu ihm und fast im selben Augenblick schien der Mann mit dem Mantel und der Sonnenbrille seine Chance gesehen zu haben und stand auf. Ich wollte schreien, die Beiden warnen, aber da war auch schon Josef bei mir und presste mir die Hand auf den Mund.
„Ganz ruhig. Es passiert nichts.“ flüsterte er und drückte mich herunter. „Bleib einfach wo du bist. Wir regeln das.“
Worin das 'regeln' bestand, erfuhr ich Sekunden später. Etwas zischte, dann knallten Schüsse. Einer oder mehrere der drei Vampire fauchten, und sofort herrschte heilloses Chaos.
Die anderen Vampire unserer Gruppe waren ebenfalls aufgesprungen und schoben sich durch den Gang. Auch vier Passagiere schnallten sich los und dann brach im schmalen Gang zwischen den Sitzreihen ein Getümmel aus miteinander ringenden Leibern aus. Sophia lugte ebenso ängstlich über den Rand ihres Sitzes wie ich und duckte sich gerade noch rechtzeitig, als sich ein Schuss löste. Die Kugel bohrte sich in die Bespannung meines Sitzes und blieb darin stecken. Hätten wir uns nicht geduckt... jetzt verstand ich, warum Josef mich nach unten gedrückt hatte.

Andere Passagiere schrien, die Stewardess kamen herausgelaufen und sahen mit Schrecken auf das Bild, dass sich ihnen bot. Wieder wagte ich es, um den Sitz herum zu spähend. Alle Vampire stürzten sich gerade zu besessen auf die fünf Mitglieder der Legion und wüteten unter ihnen. Ich sah,. Wie Mick einem von ihnen, der mit der Pistole auf Lance zielte, den Kopf von den Schultern riss, als wäre es ein Ball. Blut spritzte bis an die Decke, dann versetzte er dem Kopf einen Tritt und er flog bis nach vorn, wo er gegen die Tür des Cockpits knallte und eine Blutspur daran hinterließ.
Er hastete zu mir, über die Menschen hinweg, als das Flugzeug einen Satz machte. Hatte der Pilot vor Schreck das Steuer verrissen?

Mit blutigen Händen packte er mich und hielt mich fest.
„Beth.“ flüsterte er nur und bohrte seine Augen geradezu in meine. Aus seiner Tasche zog er ein Päckchen und gab es mir. Es war das selbe, dass Lance vorhin dutzendfach in seiner Jacke versteckt hatte.
„Schnalle das um. Das ist ein Fallschirm. Wir müssen hier raus.“ Ich tat, wie geheißen und sah dann wieder zu den anderen Vampiren und Sophia. Sie alle waren so ausgerüstet wie wir. Plötzlich bemerkte ich, wie Lance etwas rundes, schwarzes aus der Tasche zog und die Tür des Flugzeuges aufmachte. Der Wind riss uns alle fast von den Füßen und wieder machte das Flugzeug einen Satz wie ein bockiges Pferd.
Er zog mit den Zähnen einen Stift aus diesem runden, kugeligen Ding und warf ihn aus der Tür. Draußen knallte es ohrenbetäubend. Mick schlang seine Arme schützend um mich und hielt mich fest. Das Flugzeug ruckelte stärker, bekam Schlagseite.

Und dann war mir klar, was Lance da nach draußen geworfen haben musste: Einen Sprengsatz, damit der Motor den Geist aufgab. Das Flugzeug sollte abstürzen.
„Wieso hat er...“ flüsterte ich, aber meine Stimme durchdrang nicht den Lärm, den das Flugzeug machte. Mick war so dicht bei mir, er musste es gehört haben.
„Wir könnten es den anderen nicht vernünftig erklären. So wird die Legion noch aufmerksamer, aber das ist gerade weniger wichtig.“ Er zog mich zur Tür plötzlich waren wir allein in den abstürzenden Wrack. Panisch sah ich mich um.
„Mick..., die anderen, wo sind...?“ Ich hatte wirklich Panik, die von Sekunde zu Sekunde wuchs. Er antwortete nicht, er zog mich weiter auf den Ausgang zu.
„Mick!“ brüllte ich ihn an. Er sollte mich loslassen, ich musste wissen, was mit den Anderen war, wo sie waren, hatten sie es geschafft, zu entkommen...?
Wieder erhielt ich keine Antwort. Ich musste kopflos gewesen sein in meiner Panik, so eine Angst hatte ich davor, zu sterben, dass ich nicht mehr rational denken konnte.
Ich stieß ihn von mir, genau auf die Türöffnung zu. Der Stoß kam so überraschend, dass er nichts mehr tun konnte. Er ließ sich fallen, streckte die Arme aus, packte mich und riss mich mit sich fort.
Im Fallen explodierte über uns das Flugzeug gleich einem glühenden Stern. Ein Ruck durchfuhr mich, als Mick die Leine des Fallschirmes zog, aber dann wusste ich nichts mehr.
 
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