Meine Geschichten
  Der andere
 
Wie schon am Tag zuvor ging Celahir rastlos in der kleinen Kammer auf und ab. Fackeln beleuchteten die Wände, die mit bunten Malereien bedeckt waren. Sie zeigten eine Schlacht, die vor tausend Jahren stattgefunden hatte, an den Ufern des Flusses in diesem Wald. Damals waren Orks und Trolle in ihr Land eingefallen und hatten sie mit aller Macht angegriffen. Aber sie hatten die Stärke der Elben unterschätzt. So würde es auch diesmal sein. Er würde Seite an Seite mit seiner Königin kämpfen und notfalls für sie sterben. Und er würde diesen Kreaturen zeigen, was es hieße, sich mit Elben anzulegen. Er nahm den Becher Wein, der auf einem kleinen Tisch für ihn bereitstand und trank einen tiefen Schluck daraus. Er war schwer, süß und er war gut gereift. Celahir schloss die Augen und atmete tief den Duft der dunklen Flüssigkeit ein.

Er hatte den Kelch gerade abgestellt, als es vorsichtig, fast schon zögerlich an der Tür seiner Kammer klopfte. „Herein!“ rief er und stellte sich etwas gerade hin. Nelinómë stand in der Tür, wie in der Nacht zuvor mit einem Kerzenhalter in den Händen und einem Lächeln auf den Lippen. Sie trug ein enges, tief geschnittenes weinrotes Kleid, das entschieden zu viel Haut frei ließ und eine lange Schleppe hinter sich herzog und dazu rehbraune Stiefel aus dem weichsten Leder.
„Nun, Celahir, ich bin gekommen, um dich für die Jagd auszurüsten, wie ich es versprochen habe. Du bist der erste, zu dem ich komme. Es wird also noch eine lange Nacht für mich werden. Aber ich scheue keine Müdigkeit, wenn es darum geht, jemanden aus meinem Volk vor Gefahren zu schützen. Niemand weiß das besser als du.“ Sie stellte den Kerzenhalter auf den kleinen Tisch, wie schon gestern in seinen Gemächern. Dann ging sie zu der großen Kommode herüber, in die Celahir sich noch nicht getraut hatte, zu schauen.
Sie öffnete die oberste Schublade und zog ein Schwert sowie dessen Scheide hervor. Die Klinge und der metallbeschlagene Schutz schimmerten im Kerzenschein und reflektierten das Licht. Die Klinge war etwa drei Fuß lang, das Heft aus mit silberumwickeltem Stahl und breit genug für anderthalb Hände. Die Ablaufrinne zog sich über die gesamte Länge und war dennoch schmal. Nelinómë reichte ihm das Schwert samt Scheide, sodass er es sich ansehen konnte. Er drehte es im Kerzenlicht hin und her, und da fielen ihm die Runen auf, die entlang der Schneide in den Stahl gegraben waren. „Das ist zwergische Arbeit. Wir Elben nennen das Schwert Feámacil, Seelenschwert. Es wurde vor einem Zeitalter im Kampf gegen die Trolle geschmiedet.
Dein Vater hat es in diesem Kampf getragen. Es ist nur gerecht wenn du es jetzt trägst. Es ist ein Erbstück.“ Celahir schwieg. Er musste einmal hart schlucken, um den Kloß in seinem Hals loszuwerden. Er blinzelte und schaute zu Boden. „Ich…habe doch Waffen, Herrin. Ich habe mein Schwert und mein Bogen, den Bogen habe ich sogar selbst hergestellt, wie alle Elben es tun. Und das Schwert habe ich von dem besten Schmied eures Hofes…“ Er spürte, wie sie eine Hand auf seine Schulter legte und mit der anderen sein Kinn anhob, sodass er ihr in die Augen sehen musste.
„Es ist ein Erbstück, Celahir, und als solches sollte es getragen werden. Willst du, dass es hier verkommt und Rost ansetzt? Ich weiß, dass du mit deinen eigenen Waffen kaum zu schlagen bist. Schließlich hast du mit deinem Bogen schon immer das Bogenschießen gewonnen, bis auf dieses Mal, wo Maedrhos ein kleines bisschen besser war. Willst du alles dem Schicksal überlassen? Wäre dein Pfeil nicht von einem Windstoß abgelenkt worden, was denkst du, hätte das geändert? Genau so gut kannst du mit diesen Waffen kämpfen.“ Erstaunt sah er ihr in die Augen. „Herrin…woher wusstet Ihr…?“
Wie konnte sie wissen, was er gedacht hatte?
„Ich sehe tief in dein Herz, Celahir. Und ich sehe, dass du dein Land nur zu gerne verteidigen würdest. Aber tue es so, wie deine Königin es dir befiehlt. Jeder meiner Männer den ich je zu einer Elbenjagd ausgesandt habe, ist von mir mit den besten Waffen ausgerüstet worden. Dein Vater stand genau wie du jetzt in eben dieser Kammer und ließ sich von mir Schwert und Bogen in die Hände legen. Auch er wollte zuerst nichts anderes annehmen als seine eigenen Waffen. Und doch hat er mit seiner neuen Waffe Geschichte geschrieben. Schreibe auch du Geschichte, Celahir. Werde ein Held und schreibe die Geschichte neu mit dem Schwert deiner Ahnen.“
Er musste noch einmal hart schlucken, bevor er die Kehle frei für eine Antwort hatte.
„Ich…danke Euch, Herrin. Das ist sehr großzügig.“ Sie lachte leise, es klang fast wie ein Glockenspiel. „Nein, großzügig ist es nicht. Dann hätte ich dich mit Reichtümern überhäuft. Es ist der Standard, der seit jeher für die Elbenjagd gilt. Jeder Jäger bekommt von mir seine Waffen.“ Sie ließ seine Schulter los, die sie bis dahin festgehalten hatte, und lächelte ihn noch einmal an. „Die anderen werden sicherlich gleich zu dir stoßen. Ich rüste sie ebenso aus wie dich, und dann steht eurem Auftrag nichts mehr im Wege.“ Sie verließ den kleinen Raum und schloss die Tür hinter sich.
Seufzend wandte er sich ab und betrachtete die Waffen. Das Schwert seines Vaters… Ob er damit wirklich so große Taten vollbringen konnte wie er es einst getan hatte? Celahir glaubte nicht daran. Er glaubte auch nicht, dass dieses ganze Unternehmen einen Sinn hatte. Sein Mut sank, und er fühlte sich klein und verloren. Was sollte er schon ausrichten?
Wie auf ein geheimes Zeichen hin drehte er sich um. Dort an der Wand stand ein Rüstungsständer samt Rüstung. Das hatte er noch gar nicht bemerkt. Oder war sie erst gerade dort aufgetaucht? Das konnte er sich nicht vorstellen. Vorsichtig ging er näher heran. Das Metall schimmerte wie frisch poliert, und das Kettenhemd klirrte leise, wie durch einen kaum spürbaren Luftzug. Er nahm die Rüstung herunter. Sie war nicht so schwer, wie er gedacht hatte. Arm- und Beinschienen gehörten dazu, sowie ein lederner Waffenrock und ein Helm, der mit einem Drachen geschmückt war. Den Nasenschutz bildete der Kopf, die Schwingen liefen zu beiden Seiten aus. Die gleiche Drachenform fand er auch auf der Brust der Rüstung wieder, und die war in das harte Leder der Armschienen geprägt. Ein paar braune Lederhandschuhe mit demselben Emblem entdeckte er ebenfalls. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sich die Tür hinter ihm abermals öffnete.
„Du hast sie also gefunden, die Drachenrüstung.“ Hörte er Nelinómë sagen und drehte sich nicht um. Sie kam zu ihm herüber. „Das ist zur Abwechslung mal nicht von deinem Vater. Aber es ist ebenfalls zwergische Arbeit. Von wem sie getragen wurde, sage ich dir nicht. Vielleicht findest du es von alleine heraus. Und du wirst auch dieses Stück mitnehmen. Guten Schutz wie diesen wirst du brauchen.“ Endlich drehte er sich um und sah sie an. „Danke. Ich werde sie gut behandeln und pflegen. Vielleicht wird sie mir gute Dienste erweisen.“ Sie lächelte, dann half sie ihm, die Rüstung anzulegen. „Dein Pferd steht bereit, die andern warten bereits. Du musst dich nun auf den Weg machen. Nimm allen Segen, den ich dir geben kann, mit auf deinen Weg. Möge dein Unternehmen nicht scheitern, möge Erú über dich wachen und deine Schritte lenken.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Stirn zu küssen und geleitete ihn hinaus.
Die anderen standen schon bereit, mit ähnlicher Rüstung angetan wie er.
Er drehte sich noch einmal um. Die Königin stand noch im Portal, als sie hinaus zu den Ställen gingen, und hatte die Hand zum Gruß erhoben. Dann blendete ihn das Licht der Wintersonne, und er sah sie nicht mehr.

*

Sie ritten so mehrere Tage, ohne wirklich zu wissen wohin. Sie hatten ja nicht einmal einen Anhaltspunkt, wo sollten sie mit ihrer Suche beginnen?
Eines Abends kamen sie in ein kleines Waldstück und machten unter einer Gruppe von Eichen Halt. Sie saßen ab, und Celahir und Maedrhos machten sich auf den Weg, Feuerholz zu sammeln. Eigenes mitzubringen, auf die Idee waren sie auch gekommen, aber dann hätten sie ein Lastpferd mitnehmen müssen, was sie nicht wollten.
„Ihr könnt es euch ja schon einmal gemütlich machen, wir kommen dann nach. Oder will einer von euch jagen gehen?“ fragte Celahir die beiden Frauen, bevor er hinter Maedrhos durch das Unterholz brach. Die Luft roch nach Schnee, der Himmel verfinsterte sich zusehends. „Vielleicht war es doch keine so gute Idee, hier herzukommen.“ Sagte Irwaen, bevor Celahir vollkommen verschwand. Sie wandte sich zu Nerys. „Was, wenn ein Schneesturm kommt und wir sitzen hier fest? Wir sollten uns eine Höhle oder etwas Ähnliches suchen. Ich wollte nicht gleich am ersten Abschnitt der Reise scheitern, wie wir alle erfrieren.“ Nerys sah sie an. „Du kennst die beiden doch. Sobald irgendetwas nicht in Ordnung ist, drehen wir so oder so um. Nicht, das wir ganz zurückgehen, aber wir suchen uns dann einen Platz, an dem es warm und trocken ist, glaub mir.“ Sie lächelte ihre Freundin beruhigend an.
Celahir und Maedrhos brauchten fast eine Stunde, um genügend trockenes Holz für ein Feuer zu finden. Das Meiste war nass und daher nicht für ein Feuer geeignet, also mussten sie immer weiter in den Wald hineinlaufen, um noch genug Brennholz zu finden. Endlich, nach einer Stunde, machten sie sich erschöpft auf den Rückweg. Maedrhos tauschte einen Blick mit seinem Gefährten. „Und wer von uns geht jetzt …“ Ein lang gezogenes, klagendes Heulen unterbrach ihn. Wolfsheulen. Dann war es wieder still. Zwei Sekunden später war da wieder dieser hohe, klagende Laut, der in einem Bellen endete. Aber wie sonst eigentlich üblich, erhielt der Rufer keine Antwort von seinem Rudel. Wieder tauschten die Beiden einen Blick. „Klingt ganz so, als wäre da einer in eine Falle geraten.“ Meinte Maedrhos schließlich und legte sein Bündel Holz zu Boden. Celahir tat es ihm gleich. Der Wolf heulte ein drittes Mal, dann winselte er nur noch leise. Die beiden folgten dem Geräusch. Als sie durch das Gestrüpp brachen, saß vor ihnen wirklich ein grauer Wolfsrüde und winselte leise. Er fuhr herum, als die beiden sich näherten, und knurrte. Die Zähne waren gefletscht, die Ohren dicht an den Kopf gepresst und der Schwanz zwischen die Beine geklemmt worden. Er stand breitbeinig, bereit zum Sprung. Der Laut, der aus seiner Kehle drang, war ein an und abschwellendes Knurren, dann jaulte er plötzlich wie von der Hornisse gestochen auf und floh in den Wald.
Celahir sah sich um. Dort auf dem blätterbestreuten Waldboden lag eine Gestalt. Er ging vorsichtig näher. Ein Elb lag dort, bewusstlos. Oder war er schon…? Hatte der Wolf ihn getötet, und versucht, seine Beute zu verteidigen? Aber warum hatte er geheult? Um sein Rudel zum Essen einzuladen? Und warum war er plötzlich geflohen? Celahir konnte es sich nicht erklären. Der Körper des Elben war eiskalt, aber er konnte noch einen schwachen, unregelmäßigen Puls ertasten. Dann fiel ihm der zerrissene Ärmel des Mannes auf, und das gefrorene Blut, das daran klebte. Vorsichtig entfernte er den Stoff. Eine Klinge hatte den Arm fast vollständig durchbohrt. Tief in all dem dunklen Rot konnte er etwas metallisch schimmern sehen. Ein Stück der Klinge musste noch in der Wunde, wenn nicht gar im Knochen stecken. „Maedrhos! Nimm das Brennholz, ich komme gleich nach!“ Er hörte, wie sich sein Freund umwandte um das Holz zu holen und nicht wieder kam. Celahir stand auf und zog den Mann mit hoch. Er legte ihn sich über die Schulter und lief zurück, in Richtung des Lagers.
Irgendwo draußen in der Ferne heulte ein Wolf.

Am Lager angekommen legte Celahir den bewusstlosen Elb neben das Feuer. „Irwaen, liebes, du kannst doch sicherlich eine Decke entbehren, nicht?“ fragte er, ohne sich umzudrehen. Sie kam zu ihm herüber. „Wen hast du denn da aufgelesen? Ist er tot?“ fragte sie und kniete sich neben ihn.
Er schüttelte den Kopf. „Nein, tot nicht. Obwohl mich das wundert. Er müsste tot sein, niemand kann so lange dort draußen liegen noch dazu verletzt.“ Er nahm sein Jagdmesser und trennte den Ärmel des Verwundeten auf. Irwaen zog hörbar die Luft ein beim Anblick der Verletzung. „Da wundert es mich nicht nur, dass er noch lebt, sondern auch, dass ihn der Wolf nicht gefressen hat. Der Blutgeruch muss doch…“ Dann stutzte sie und sah ihn an. „Meinst du…der Wolf und der Elb gehören zusammen? Das sie…Freunde oder so etwas sind? Und er deshalb nicht von ihm gefressen wurde? Aber warum ist er dann fortgelaufen?“
Er konzentrierte sich wieder auf den Verletzten vor ihm. „Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, wir müssen hier schnell handeln. Ein Stück der Klinge, die ihn verwundet hat, steckt noch im Knochen. Du als Heilerin weißt da besser Bescheid als ich. Ich weiß nur, das wir es schnell machen sollten, bevor er wieder zu sich kommt.“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Der Schmerz würde ihn wieder bewusstlos werden lassen.“ Sie runzelte die Stirn und dachte nach. „Sei so gut, leg dein Jagdmesser für mich ins Feuer und lass es glühen. Dann bringst du mir meine Tasche. Ich fürchte, das Abendessen muss noch etwas warten. Wenn du auch das getan hast, kannst du dann vielleicht Tee für uns alle kochen? Ich weiß, ich verlange dir viel ab, aber er braucht etwas warmes, damit er wieder auftaut.“ Er erhob sich und tat wie ihm geheißen. Wenig später war er wieder da. „Das Messer liegt im Feuer, der Tee ist aufgesetzt und hier ist deine Tasche.“ sagte er und stellte sie neben ihr ab. Sie lächelte dankend zu ihm auf und zog dann seinen Kopf herunter, um ihn zu küssen. „Danke, mein Herr. Sehr hilfsbereit.“ grinste sie und entnahm ihrer Tasche ein langes, silbernes Instrument. „Du musst mir jetzt mal helfen. Halt den Stoff von der Wunde weg und zieh die Wundränder für mich auseinander, machst du das? Ja, so ist es gut.“ Ein Teil der Pinzette verschwand in der tiefen Wunde und nach etwas Ruckeln und Ziehen hielt sie das scharfe Metallstück umklammert. Der Elb hatte nur einmal kurz gezuckt, war aber nicht aufgewacht. Irwaen warf den Metallsplitter ins Feuer, es zischte leise. Dann drehte sie sich herum und nahm das Messer aus der Glut, das mittlerweile orangerot glühte. „Du musst ihn jetzt mal gut festhalten, am besten am Kopf. Er wird mit Sicherheit kurz wach werden, dann aber durch den Schmerz wieder bewusstlos. Aber sobald ich mit dem heißen Metall seine Haut berühre, wird er sich wehren. Und ich möchte ihm das Messer nur ungern noch weiter in den Körper treiben, als es jemand anders schon getan hat, deswegen muss er stillhalten.“ Celahir befolgte ihren Befehl und kniete am Kopf des Elben, diesen zwischen beiden Händen haltend und fest auf den Boden gedrückt.
Sobald das heiße Eisen seinen Körper berührte, bäumte er sich auf, kein Laut kam über seine Lippen. Es zischte und stank nach verbranntem Fleisch, dann fiel er wieder in den Schnee zurück. Er war wieder ohnmächtig geworden, wie Irwaen es vorausgesagt hatte.
Sie entfernte das Messer aus der Wunde und legte einen straffen Verband an. Dann sah sie zu Celahir hinüber, der mittlerweile wieder neben ihr kniete. „Bleibst du bei ihm? Einer muss auf ihn aufpassen. Ich bringe dir auch was zu essen, Maedrhos kommt da gerade mit einem schönen jungen Reh aus dem Wald.“ Er sah sich um. Wirklich, da kam Maedrhos, ein Grinsen im Gesicht und einen jungen Bock auf den Schultern.

Celahir sah ihm dabei zu, wie er das Tier enthäutete und ausnahm. Maedrhos sah zu ihm herüber. „Sollen wir alles braten? Dann können wir den Rest einpacken und mitnehmen.“ Celahir nickte. „Aber vergrabe die Eingeweide irgendwo weiter weg, damit uns nicht noch dieser Wolf besuchen kommt oder gar sein ganzes Rudel.“
Er nahm den Topf vom Feuer, in dem bis jetzt der Tee gekocht hatte. Er füllte etwas davon in einen Becher und stellte ihn in den Schnee, damit der Elb ihn nicht kochend heiß trinken musste. Einen zweiten Becher füllte er für sich und legte die verfrorenen Hände darum, um sie zu wärmen. Irwaen kam von ihrem Platz am Feuer und hockte sich neben ihn. „Noch nicht besser?“ fragte sie leise und sah auf den Elb herunter. Er schüttelte nur den Kopf. Seit einer Stunde saß er neben dem Verwundeten und noch immer zeigte sich keine Reaktion, obwohl er in drei Decken gewickelt war und nah beim Feuer lag. Vorsichtig schob Irwaen eine Hand unter die Decken und ließ sie dort für einen Moment. „Er ist noch nicht sonderlich warm“, sagte sie und tastete mit einer Hand nach seinem Puls. „Aber er lebt noch. Sein Puls ist noch da, schon ein bisschen kräftiger. Gib ihm von dem Tee, dann wird es ihm besser gehen.“ sagte sie und ging zu Maedrhos, um sich ihre Portion des mittlerweile fertigen Bratens zu holen. Der Duft von gut durchgebratenem Fleisch hing in der Luft und Celahir lief das Wasser im Mund zusammen. Er trank einen kurzen Schluck von dem heißen Tee, dann gab er auch dem anderen Elb zu trinken
Doch auch davon wurde der Elb nicht wach. Nachdem er die Tasse geleert hatte, kehrte er zu den anderen ans Feuer zurück und holte sich seinen Beuteanteil.
Nachdem er gegessen hatte, wollte er seine Wache an der Seite des Elben wieder aufnehmen, doch Maedrhos hielt ihn zurück. „Du hast genug getan. Ich mache jetzt weiter.“ Celahir war zu erschöpft, um etwas zu erwidern, er nickte nur. „Aber ruf mich, wenn etwas ist.“ sagte er noch, dann rollte er sich neben Irwaen in seine Decken und schlief augenblicklich ein. Stille legte sich über das kleine Camp, nur der Schnee fiel leise.
 
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