Meine Geschichten
  Abschied für immer?
 
Rauch stieg auf und es zischte. Dort, wo gerade noch ein solider Baumstumpf mit dem Durchmesser eines meiner Oberschenkel gestanden hatte, kräuselte sich jetzt rauchende Asche. „Sehr gut, Aníro. Ich denke, du bist weit genug, um allein durchs leben zu gehen.“ Sagte Anársúle und lächelte mir zu. Ich grinste zurück. Endlich, endlich war ich gut genug, um auch gegen meine feinde eine Chance zu haben, sollte ich angegriffen werden.
Ich war noch nicht ausgewachsen und hatte auch noch einen langen Weg bis dorthin vor mir, aber ich hatte bereits eine stattliche Größe erreicht und selbstständig jagen konnte ich auch. Feuer speien konnte ich mitunter drei Minuten ohne Unterlass, was zwar noch nicht viel war, aber fürs erste genügen musste, sagte mir Anársúle. Ich sah, wie wenig es ihm gefiel, mich gehen zu lassen. Außer ihm und mir lebten hier nur noch fünf Jungtiere aus meinem alten Clan, darunter Lhasbelin, und von seinen Gefährten waren zwei bei Kämpfen mit den Alben ums leben gekommen. Wir waren nur noch so wenige, das die Gefahr bestand, auszusterben. Wir alle hofften, das Anársúles dunkler Bruder nicht alle anderen Drachen getötet oder versklavt hatte. Vielleicht lebten in abgeschiedenen Winkeln noch Drachen, die sich nur versteckt hielten und herauskamen, wenn das Übel besiegt war? Wir alle hofften darauf.

Caríë kam zu mir geflogen und setzte sich auf meine Nüstern. Anársúle sah sie an und lächelte. Unschlüssig breitete ich meine Flügel aus, ich wusste nicht, ob ich gehen sollte oder nicht. Er würde sehr einsam sein ohne mich. Er hatte die anderen, ja, aber ohne mich hätte er niemanden mehr, den er ausbilden und anraunzen konnte, wenn ihm etwas nicht gefiel.
Er nickte, als ich meine Flügel vollends ausspannte. „Geh. Deine zeit ist gekommen. Vielleicht schaffst du allein, was ich nicht geschafft habe: Den schwarzen aufzuhalten und das Böse aus diesem Land zu entfernen.“ Ich spie ihm zu Ehren eine Feuersäule in die Luft und hob ab. Ohne mich noch einmal umzusehen, wandte ich mich ostwärts und war nach einer kleinen Weile verschwunden. Während ich flog, blickte ich stur geradeaus. Die Fee klammerte sich an eins meiner Hörner, doch auch sie konnte sehen, dass ich mit dieser Trennung nicht einverstanden war. Still und leise liefen mir die Tränen, wurden vom Flugwind fortgerissen und kamen wahrscheinlich weiter unten als kleine Eisbröckchen wieder auf. Ich wollte meinen Gefühlen noch nicht freien Lauf lassen, jetzt noch nicht.
Es ist kein Abschied für immer. Dachte ich stur. Irgendwann sehen wir uns wieder. Und sei es auf den grünen Gefilden der Ewigkeit.

                             *

Es war noch früh am nächsten Morgen, als der Schnee endlich nachließ. Celahir schälte sich aus seiner Decke. Die anderen schliefen noch. Nicht, das ihnen der Schnee etwas ausgemacht hatte, er lag als dünne weiße Decke über allem. Aber der verletzte Elb, was war mit dem? Hatte er es überstanden? Das Feuer war nur noch ein feuchter Fleck rauchender Asche und gab keinerlei Wärme mehr ab. Er legte neues Holz auf und fachte das Feuer wieder an, bevor er zu dem Verwundeten ging, dessen Namen er immer noch nicht kannte.
Von dem Tee war noch ein kleiner Rest in der Kanne, doch der war mittlerweile eiskalt und ungenießbar.
Er goss den Rest in den Schnee und setzte dann neuen Tee auf. Wenig später erfüllte der Duft von Kamille und Kräutern, sowie einigen Gewürzen die Luft. Er ging zu seinem Sattelzeug herüber während der Tee weiter kochte und holte aus seiner Satteltasche ein Stück Brot hervor. Von dem Braten von gestern schnitt er sich ein kaltes Stück ab und aß es zusammen mit dem Brot. Dann setzte er sich wieder neben den fremden Elben und flößte ihm vorsichtig etwas Tee ein. Es schien ihm besser zu gehen. Er schlief. Vorsichtig schob er eine Hand unter die Decken und tastete mit der anderen Hand nach dem Puls. Der Elb war warm, sein Puls ging regelmäßig, wenn auch langsam.
Plötzlich schlangen sich von hinten leise zwei Arme um seinen Oberkörper und zogen ihn in eine warme Umarmung. „Wieso nimmst du so viel Anteil am Schicksal dieses Elben?“ fragte Irwaen dicht an seinem Ohr und er entspannte sich wieder.
„Ich weiß nicht. Man sollte niemanden dem Tod überlassen, wenn man noch eine andere Wahl hat, oder? Er hat es nicht verdient zu sterben. Vielleicht hat er Kinder oder eine Frau und die würden ihn auch nicht sterben lassen. Was würdest du tun? Du würdest genau so handeln, das weiß ich genau.“ Sagte er und drehte sich zu ihr um. Sie lachte leise und nutzte die Gelegenheit, um ihn zu küssen. „Ich würde genau so handeln, wie du es getan hast, Liebster. Und genau aus demselben Grund. Ich würde so handeln, wenn du da lägst, oder Maedrhos oder…irgendein Fremder. Niemand hat es verdient, vor seiner Zeit diese schöne Erde verlassen zu müssen.“ Sie küsste ihn wieder und stand auf. „Komm. Wir müssen weiter. Die anderen sind schon mit allem fertig, während wir hier über Leben und Tod diskutieren. Es ist wohl am besten, wenn du ihn vor dir aufs Pferd nimmst und aufpasst, dass er nicht herunterfällt. Wir haben es im Moment ja nicht sonderlich eilig.“ sagte sie und ging zu ihrem Pferd herüber. Er hob den bewusstlosen Elben hoch und setzte ihn auf sein Pferd, bevor er selbst aufstieg und sich vergewisserte, dass er nicht herunterfallen konnte.
Nicht lange, und sie hatten den verschneiten Wald hinter sich gelassen.


                             *
„Was soll das heißen, er hatte keinen bei sich?!“ fauchte Mordorháma und starrte den Alb vor ihm wütend an. Der zitterte und versuchte sich möglichst klein zu machen, was ihm aber nicht gelang. „Bring mir den Schlüssel, habe ich gesagt. Töte den Träger, habe ich gesagt. Und was machst du hirnlose Made? Nichts! Es ist zum Heulen!“ Brüllte der Schwarze, der in seiner Menschengestalt vor ihm stand. Der Alb schluckte. „Ä-Aber Herr…der…der Elb ist tot. Ich habe ihn eigenhändig erschlagen…“ Mordorháma schnaubte.
„Schön, das du unwissende Aus dem Weg räumen kannst, wenigstens dazu bist du nicht zu blöd. Aber es geht verdammt noch mal ums Prinzip! Ich hatte deutliche Anweisungen gegeben, oder? Töte alle, die einen Schlüssel bei sich tragen. Niemanden sonst! Und du…du tötest einfach jemanden der…nicht das es mich stören würde, wenn jemand stirbt…aber…“ Ihm gingen die Worte aus und er schnaubte wieder. „Hoffentlich hat Rácahón bessere nachrichten als du. Du kannst jetzt gehen. Und bete, das du das nächste Mal mehr Erfolg hast, sonst röste ich dich eigenhändig!“ die letzten Worte brüllte der Schwarze und der Alb machte, das er davonkam.
Er winkte dem Alb an der Tür. „Bring Rácahón herein.“
Der Alb verschwand für ein paar Sekunden, dann tauchte er wieder auf. Ohne den anderen Alb.
„Mein Herr, der gewünschte Alb befindet sich nicht hier. Aber dieser andere, der gerade bei Euch war, meint, er könnte etwas dazu sagen.“ Er verbeugte sich und ließ den Alb wieder herein, der zitternd vor seinen Meister trat. Er musste einmal hart schlucken, bevor er sprechen konnte. „Herr, Rácahón und Dagnir sind nicht von ihrer reise, die Ihr ihnen aufgetragen hattet, zurückgekehrt, Mein Herr.“ Mordorháma knurrte. Es klang mehr nach einem drachischen Knurren denn nach einem menschlichen.
„Was soll das heißen, er ist nicht wieder gekommen? Rácahón war vor wenigen Tagen noch hier und hat mir den Ring gebracht. Das Dagnir versagt hat, war mir klar. Aber dass Rácahón… er war mein treuester Diener, immer willig, Dinge zu tun, die ich ihm auftrug…wo ist er? Wenn er absichtlich trödelt, kann er was erleben“ Der Alb vor ihm hob zitternd die Hand. „Meister, ich habe gehört, er wollte den Zwergen hinterher, die Dagnir getötet hatten…er wollte ihn rächen oder so...“ Der Schwarze knurrte.
„Nun, du wirst dir jetzt die besten Männer suchen, ein Dutzend oder etwas mehr, wie du willst. Und du wirst dich auf die Fährte dieser Leute kleben und jeden, aber auch jeden einzelnen von ihnen ermorden. Du wirst keine Spuren hinterlassen und lautlos sein, hast du verstanden? Wenn du das auch nicht schaffst, werde ich mir eine ganz persönlich nette Strafe für dich ausdenken. Und jetzt verschwinde!“ brüllte er.
Während der Alb davonrannte, zog er den Ring vom Finger und nahm wieder seine ursprüngliche gestalt an.
Und jetzt gehen wir etwas nach draußen und erfreuen unschuldige Bürger mit meiner Anwesenheit. Ich habe der Königin schon lange nicht mehr gesagt, wie sehr ich sie schätze. Damit band er sich den Ring mit einer Kette um den Hals und verlies seinen Palast, um sich in die Luft zu schwingen.

*

Es dauerte an diesem Abend lange, bis Celahir und die anderen einen Platz gefunden hatten, an dem es sich einigermaßen geschützt übernachten ließ. Während die anderen ihren Pferden Sättel und Zaum abnehmen damit die Tiere frei herumlaufen konnten, hob Celahir den noch immer bewusstlosen Elb aus dem Sattel und legte ihn wieder nah ans Feuer. Erst dann nahm er seinem Hengst Sattel und Zaumzeug ab und ließ es zu den anderen.
Als er sich wieder herumdrehte, saß Irwaen schon bei dem Fremden und wickelte ihn in zwei Decken. Er trat zu ihr. „Du könntest noch einmal Tee kochen.“ sagte sie leise. Er nickte und verschwand zu seinem Sattelzeug, um den Topf und die Kräuter zu holen. Er füllte etwas von dem herumliegenden Schnee in den Topf und stellte ihn neben die Holzscheite, die Nerys gerade anordnete, um sie dann anzuzünden. Als das Feuer hoch genug brannte, stellte er den Topf obenauf, dann kehrte er zu Irwaen zurück.
„Wir müssen irgendetwas tun. Er muss wach werden. Das geht jetzt schon seit Tagen so. Zu lange. Seine Wunde hat angefangen zu heilen, warum also wacht er nicht auf?“ Er sah sie an. „Könnte es nicht sein dass er durch das Ausbrennen…“
Sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das macht ihn für ein paar Stunden bewusstlos, aber nicht für drei Tage. Ich kann es mir nicht erklären. Es sei denn, das Messer oder was immer sein Gegner verwendet hat, war vergiftet. Wenn das so ist, hat er nicht mehr viel Zeit. Er muss wach werden und dann langsam anfangen, wieder richtig zu essen. Wenn ihm der Tee nicht hilft, verpasse ihm ein paar Ohrfeigen. Und wenn das nicht hilft, komme ich selbst vorbei.“ Sie lächelte ihn grimmig an. Dann stand sie auf und klopfte ihm auf die Schulter. „Er wird schon nicht sterben.“ sagte sie milde lächelnd.
Er drehte den Kopf und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Warum sollte ich mir deswegen Sorgen machen? Ich weiß, dass er bei dir in den besten Händen ist. Und selbst wenn, ich habe keine“, er malte mit seinen Händen Gänsefüßchen in die Luft, „emotionale Bindung zu ihm. Ich finde nur, er hat es nicht verdient. Vielleicht kann er uns ja sogar etwas wichtiges mitteilen? Vielleicht den Aufenthalt der anderen Schlüssel oder des gestohlenen?“ Irwaen lachte leise und umarmte ihn. „Du bist manchmal so… ich verstehe dich manchmal nicht wirklich. Aber ich liebe dich. Vergiss das nicht.“ Sagte sie und setzte sich neben Nerys ans Feuer.
Der Geruch des Tees breitete sich auf der kleinen Waldlichtung aus und Celahir nahm den Topf vom Feuer.
Vorsichtig goss er etwas davon in einen Becher, dann blies er kurz über die Oberfläche und wollte den Inhalt gerade dem bewusstlosen Elben einflößen, da schoss dessen Hand wie aus dem Nichts hervor und schlug ihm den Becher aus der Hand. Er zersplitterte an einem nahen Baum, seinen Inhalt überall verspritzend. Die andere Hand hatte Celahir an der Kehle gepackt, die Stahlkrallen nur Millimeter von seiner Schlagader entfernt. Die anderen fuhren erschrocken auf und zogen ihre Waffen. Es war komplett still, niemand wagte sich zu rühren. Die Hand des Elben um Celahirs Kehle drückte zu. Röchelnd versuchte er, sich zu befreien, was ihm aber nicht gelang.
„Was wolltest du tun? Mich vergiften?" zischte er leise. Mehr als ein Röcheln brachte sein Gegner nicht zustande. Er lockerte den Griff ein wenig, sodass Celahir die Gelegenheit hatte, zu sprechen.
„Ich…nein, wir wollten dir…helfen…“
Mit einer einzigen, fließenden Bewegung schleuderte er Celahir von sich, der wie eine Puppe gegen den nächsten Baum prallte und bewusstlos an dessen Stamm liegen blieb. Er stand auf und sah die anderen an. Die drei Elben rückten dichter zueinander, das Feuer im Rücken.
„Was wolltet ihr von mir? Ihr steckt mit dem Kerl unter einer Decke, der mir….“
Irwaen machte mutig einen Schritt nach vorn. Ängstlich huschte ihr Blick zu dem noch immer bewusstlosen Celahir, dann stellte sie sich ihm entgegen, Wut und Schock glitzerten in ihren Augen.
„Wir wollten nichts mehr, als dir helfen! Der, den du gerade dort in diesen Baum befördert hast, hat dich gefunden und hier her gebracht. Ohne ihn wärst du jetzt tot, vermutlich von Wölfen zerrissen oder an deiner Wunde gestorben.“ Der Elb schnaubte nur missbilligend.
„Wieso hättet ihr mir helfen sollen? Ich hätte das gut selbst gekonnt, vielen Dank!“ knurrte er wütend.
Irwaen lachte auf. „Du hättest dir selbst helfen können? Kein Lebewesen hat es verdient zu sterben, wenn es nicht muss. Deswegen haben wir dir geholfen. Wenn du aber meinst, unsere Gnade nicht verdient zu haben, kann ich dir nur raten, zu gehen. Dir scheint es ja gut genug zu gehen, also bitte. Den Weg nach Hause wirst du wohl noch finden.“
Der Elb stand noch zwei Sekunden unschlüssig da, einen Moment lang sah es wirklich so aus, als wollte er sich umwenden und gehen. Dann warf er sein Schwert neben sich in den Schnee und ließ sich auf einen Baumstamm sinken, der in der Nähe lag. Anscheinend wollte er sich nicht mit ihnen abgeben. Irwaen war es egal. Sie steckte ihr Kurzschwert weg und lief zu Celahir herüber, der langsam wieder die Augen öffnete.
„Hast du dich verletzt?“ fragte sie leise und schaute über die Schulter wieder zu dem Elben hin, der noch immer allein auf diesem Stamm saß. Er vermied es, sich nach ihnen umzuschauen, und starrte auf einen Punkt tief im Wald.
„Es geht schon wieder. Aber wenn er das noch einmal macht, muss er mit Gegenwehr rechnen.“ sagte Celahir und stemmte sich wieder hoch. Er schüttelte noch einmal benommen den Kopf, dann ging er zu den anderen, die sich wieder um das Feuer versammelt hatten und die Reste des Hirsches brieten, den sie vor Tagen gefangen hatten.
Selbst als der köstliche Duft gebratenen Fleisches die Luft erfüllte, kam der fremde Elb nicht zu ihnen herüber.

Es war schon spät in der Nacht und sie hatten sich längst zur Ruhe begeben, als sie das nächste Mal etwas von ihm hörten. Vorsichtig trat er auf Irwaen und Celahir zu, die eng aneinander gekuschelt am Boden lagen, gegen die Kälte in zwei Decken gewickelt.
Vorsichtig stupste er die Elbin an und sie brummte schläfrig.
„Ihr habt nicht zufällig eine Decke übrig für mich, oder? Ich würde mir nur ungern hier draußen den Hintern abfrieren.“ Ohne die Augen zu öffnen zog sie eine er beiden Decken von sich herunter du drehte sich dann wieder herum.
„Danke.“ flüsterte er leise und setzte sich mit der Decke auf den Stamm, auf den er schon den ganzen Abend gesessen hatte. Erst als das Feuer wieder ganz herunter gebrannt war, wickelte er sich darin ein und fiel in einen unruhigen Schlaf

Es war spät am nächsten Morgen, als er wieder erwachte. Die anderen waren bereits wach und hatten ihre Pferde für den Aufbruch gesattelt. Celahir beseitigte gerade die letzten Reste des Feuers und der Fremde stand auf, wickelte sich aus seiner Decke und ging zu ihm herüber. Er hielt ihm die Decke hin. „Hier. Danke noch mal. Ich hatte wirklich nicht gedacht, das es so kalt werden würde.“ Celahir würdigte ihn keines Blickes und machte auch keine Anstalten, die Decke an sich zu nehmen, sondern sammelte weiter die verkohlten Holzreste ein und warf sie fort. Dann schaufelte er Schnee zusammen und verdeckte den Feuerplatz damit, so gut er konnte.
„Was ist denn? Es ist doch deine Decke?“ fragte der Elb verdutzt.
Celahir sah auf. „Es ist meine. Aber warum sollte ich sie von dir annehmen? Ich kenne weder deinen Namen noch weiß ich, was du wirklich willst. Mal ganz abgesehen davon, dass du mich gestern bewusstlos geschlagen hast. Machst du das mit allen, die dir helfen wollen?“ fragte er säuerlich.
„Was soll ich schon großartig vorhaben? Euch töten? Dazu hätte ich gestern Abend mehr als genug Zeit gehabt. Aber ich wollte mich euch eigentlich anschließen. Nicht zu vergessen, euch dafür zu danken, was ihr getan habt. Ihr wolltet mir nur helfen, das sehe ich jetzt ein. Aber ich bin nicht auf große Freundschaft aus, das das klar ist.“
Celahir schnaubte. „Davon bin ich auch nicht ausgegangen. Denn ich bin auch nicht darauf aus. Zumindest nicht mit dir. Aber ich finde es interessant, das du aus deinem Namen so ein Geheimnis machst.“ Er beendete seine Arbeit und ging zu seinem Pferd herüber. Der Elb folgte ihm und blieb neben seinem Pferd stehen. „Mein Name ist Varyemo. Ich…würde mich euch gerne anschließen, wenn das geht.“
Celahir schnaubte. „Schön, Varyemo. Meinetwegen kannst du dich uns anschließen, allerdings wirst du laufen müssen. Wir konnten ja nicht ahnen, dass uns noch mehr Leute über den Weg laufen würden, die das Bedürfnis haben, sich uns anzuschließen. Sonst hätten wir einen Lastenesel mitgebracht.“ meinte er verschlagen grinsend und schwang sich in den Sattel.
Varyemo schnaubte nur. „Mach dir darum mal keine Sorgen.“ Er drehte sich um und pfiff einmal laut und durchdringend. Sekundenlang tat sich nichts. „Wen wolltest du denn da rufen? Eine gute Fee, damit sie dir ein Pferd zaubert oder…“ der Rest des Satzes blieb ihm in der Kehle stecken, denn aus dem Schatten der Bäumen löste sich ein Wolf, größer als alle Wölfe, die Celahir oder die anderen jemals zu Gesicht bekommen hatten. Dieser hier war bestimmt vier Fuß hoch und sah verdammt bedrohlich aus.
Er hielt neben dem Elb (Celahir machte sicherheitshalber einen Schritt zurück) und Varyemo streichelte ihn. Celahirs Pferd scheute nervös und wieherte ängstlich. Der Wolf knurrte leise und sah Varyemo aus bernsteingelben Augen an.
„Mae Govannen, Mellon nîn.“ Sagte Varyemo leise und der Wolf knurrte.
„Du willst nicht wirklich…?“ fragte Celahir unsicher. Varyemo gab ihm keine Antwort, sondern schwang sich auf den Rücken des Wolfes. „Ich brauche kein Pferd. Ich habe ja ihn hier. Er mag vielleicht nicht so groß sein wie ein Pferd, aber dafür ist er vielleicht schneller.“ Sagte Varyemo und wartete ab. Mit einem Seufzer schwang sich Celahir in den Sattel und machte sich zusammen mit den anderen auf den Weg. Varyemo wartete einen Moment um den anderen einen kleinen Vorsprung zu lassen, dann folgte er ihnen. Er wollte für sich alleine reisen, die anderen aber dennoch nicht aus den Augen lassen.
 
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