Meine Geschichten
  Wieder vereint
 
Mel und Lex brauchten nicht lange, um die Anomalie zu bemerken und die Menschen, die sich draußen an der schweren eisernen  Tür zu schaffen machten. Er hatte keine Pistole, wohl aber ein Messer, welches er Mel an die Kehle drückte. „Was ist das?“, zischte er und nickte zu der Anomalie herüber. Mel schüttelte nur panisch den Kopf. Sie durfte ihm nicht sagen, was hier passierte, sie wusste es doch selbst nicht genau.

In diesem Moment flog die schwere Stahltür auf und mehrere schwer bewaffnete Männer stürmten hindurch. Mel atmete auf, als sie merkte, wer dahinter stand. Abby und Connor waren mit gezückten Pistolen da und auch Lester. Mel war noch nie so froh gewesen, ihn zu sehen. Sie wollte ihnen etwas zurufen, doch Lex drückte das Messer noch stärker gegen ihre Kehle und hielt ihr mit der anderen Hand den Mund zu.
„Lassen Sie die Waffen fallen, oder die Frau stirbt!“ rief er den Männern zu, die nicht einmal zu blinzeln schienen. Mel zitterte am ganzen Körper, sie war sich sicher, das er sie umbringen würde.
„Waffen fallen lassen, ich sage das nicht noch einmal!“ schrie Lex und zögernd lies zuerst Connor seine Waffe zwischen seine Füße fallen. Abby folgte seinem Beispiel. „Schiebt sie rüber, und keine Tricks, ihr wisst, was sonst passiert!“ Abby und Connor taten, was sie sollten und hoben dann langsam die Hände auf Schulterhöhe.

Auch die Soldaten ließen auf einen Wink von Lester die Waffen fallen, behielte diese aber in der Nähe. „Hören Sie, wir können über alles reden! Lassen Sie nur die Frau gehen!“
Lex lachte manisch. „Nein, das würde nichts ändern! Wissen Sie, das Arthur das selbe zu mir gesagt hat, erst vor ein paar Monaten? Und es hat ihm nichts genutzt! Er ist genau so tot wie Sie alle hier es sein werden, wenn ich mit Ihnen fertig bin!“ Mel sank schluchzend in sich zusammen und zog Lex mit nach unten. „Er ist tot, verfluchte Schlampe! Tot, verstehst du? Und er hat es nicht anders verdient, weil er nämlich...“

In diesem Moment wurden Schemen hinter der Anomalie sichtbar, zwei Personen, die jetzt durch die Lichtsplitter brachen, die eine gestützt von der anderen. Mel stieß einen überraschten Schrei aus und fing erneut an zu weinen, als sie sah, wer die beiden Personen waren. Lex presste ihr die Hand auf den Mund, doch auch er wollte seinen Augen nicht trauen.
„Ich würde nicht unbedingt sagen, ich wäre tot, Lex.“
sagte Arthur zitternd, als sie vor ihm zum Halten kamen. Er stützte sich immer noch schwer auf Nick, aber er hatte sich einigermaßen gefasst, soweit man das sagen konnte bei dem Anblick.

Lex wurde kalkweiß im Gesicht.
„Wo kommst... was ist...“, er schluckte und starrte Arthur ungläubig an, dann die Anomalie, die sich wieder auflöste. „Lass Mel gehen, Lex. Das bringt gar nichts!“ sagte Arthur mühsam. Er schwankte auf der Stelle und Abby griff ihm von der anderen Seite unter die Arme und stützte ihn.
Wieder lachte Lex kurz auf, wurde dann aber erschreckend schnell nüchtern.
„Niemals! Und nur mal so, ich sehe immer noch Waffen in diesem Raum, die auf mich zielen. Eine falsche Bewegung und...“, er ließ den Satz unvollendet, aber alle wussten, was gemeint war. Arthur sah zu Mel herüber, die ihn anstarrte, als wäre er einem Alptraum entstiegen.

Lester sah sich um. „Lasst die Waffen sinken.“ sagte er ruhig und sah dann wieder Lex an. Die Soldaten taten, was sie sollten, aber das schien Lex noch nicht vollends zu besänftigen. Er schubste Mel von sich und Lester fing sie auf, bemüht, nicht den verletzten Arm zu berühren. Sie klammerte sich einhändig an ihn wie eine Ertrinkende und schluchzte sich an seinem Anzug die Seele aus dem Leib. Lester wurde erst weiß, dann rot und dann streckte er zögernd die Hand aus und strich ihr über den rücken. Sein entschuldigender Blick wanderte zu Arthur, der im Moment nur Augen für Lex hatte. Dann räusperte er sich leise und verlegen und hielt sie eine Armlänge von sich weg.

„Gehen Sie nach draußen und rufen Sie einen Krankenwagen, den werden Sie und Ihr Mann brauchen, wenn wir hier fertig...“
Lex unterbrach ihn. Er hielt das Messer in Arthurs Richtung gestreckt, der im Moment ohnehin keine Gefahr für ihn war.
„Oh nein, hier geht keiner weg. Niemals mehr.“ aus seiner Tasche holte er etwas, das aussah wie eine Fernbedienung mit einem roten Knopf. An einer Wand platzte eine metallene Abdeckung mit einem Knall weg und enthüllte eine Digitalanzeige mit mehreren Kabeln und Drähten.

Nick und Arthur fluchten unterdrückt. Lex drückte den Knopf auf der Fernbedienung einmal, und die Zahl 30 leuchtete auf, rot auf dunklem Grund. Sie schien ich in die Augen aller Anwesenden zu brennen.
„Bevor ihr alle sterbt, lasst euch sagen, das ich das von langer Hand geplant habe. Eigentlich schon, seit letztem Jahr, als du, Arthur, mich hochkant bei dir raus geworfen hast. Da stand fest, das ich Rache üben musste an dir. Ach und noch etwas, das sind Sekunden, keine Minuten.“ grinste er und drückte erneut auf den Knopf. Jetzt zählte die Anzeige im Sekundentakt rückwärts.

„Scheiße.“ knurrte Nick und begann, Arthur auf den Ausgang zu zu ziehen. Der hüpfte so schnell wie möglich neben ihm her. „Warte mal.“ sagte Nick plötzlich und ließ Arthur los. Der wäre gestürzt, hätte Abby ihn nicht gehalten. „Kletter auf meinen Rücken, dann kann ich uns beide hier heraus bringen!“ rief er Arthur zu und der tat was er sollte, knirschte aber vor Schmerz mit den Zähnen, als sein verletztes Bein gegen Nicks Hüfte schlug. Connor nahm sich ein Beispiel daran und hievte kurzentschlossen Mel auf seinen Rücken, dann rannten sie alle zusammen auf den Ausgang zu. Die Anzeige zählte jetzt immer schneller rückwärts, fünfzehn Sekunden, zehn, fünf....

Sie waren keine zwanzig Meter von der Lagerhalle entfernt, als es ohrenbetäubend knallte und das Dach der Halle abflog. Eine meterhohe Flammensäule rauschte in den Himmel und erhellte alles um sie herum. Die Hitze war bis zu ihnen zu spüren und dicker schwarzer Qualm quoll aus dem Dach.
Abby hatte schon ihr Handy in der Hand und alarmierte Feuerwehr und Krankenwagen.
Lex jedoch würde keinen Krankenwagen mehr brauchen. Seine verbrannten Knochen würden die Feuerwehrmänner finden, wenn der Brand längst gelöscht war.
 
  Heute waren schon 27 Besucher (34 Hits) hier!  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden