Meine Geschichten
  Der geheimnisvolle Retter
 
Langsam ging Abby die Treppe wieder herunter. Im Wohnzimmer saßen Lester und John Rigs, zusammen mit Connor, der Abby zulächelte, als er sie entdeckte. Sie setzte sich neben Arthurs Vater und wartete ab. Lester nahm einen Schluck von seinem Tee und sah sie dann an.

"Und, haben Sie etwas herausfinden können, das uns weiterhilft, Miss Maitland?" fragte er und stellte die Tasse wieder zurück auf den Untersetzer. "Nein, habe ich nicht. Die Frau ist völlig fertig, Mr. Lester und ich denke nicht, das sie uns viel helfen wird. Sie hat erst vor wenigen Minuten erfahren, was genau passiert ist." Lester strich sich nachdenklich über das Kinn. "Hm... Nun, ich denke, dann lassen wir sie erst einmal in Ruhe. Miss Maitland, Mr. Temple, wir fahren zusammen ins ARC." damit stand er auf und trank den Rest aus seiner Tasse.

"Ahm Sir, ich würde gern hier bleiben, bei Mel. Sicherlich braucht sie noch Unterstützung." sie warf einen Blick zu John. "Wenn das in Ordnung ist. Ich möchte Ihnen nicht zur Last fallen." John nickte nur müde und rieb sich mit den Händen durchs Gesicht. "Klar. Du kannst das Gästezimmer haben, Abby. Ich richte es nur schnell für dich her." Er erhob sich und wollte zur Treppe gehen, als sein Blick auf Mel fiel, die am Fuß selbiger stand.

"Du musst nicht hier bleiben, Abby. ich komme mit euch." sagte sie leise und alle drehte sich zu ihr um. Abby ging zu ihr und blieb vor ihr stehen. "Das musst du doch gar nicht. ich bleibe hier und die anderen werden sich melden, wenn sie etwas neues wissen." sie warf einen fragenden Blick zu Lester, der stumm nickte. Mel sah sie erzürnt an. "Ich werde ganz sicher nicht hier bleiben und warten. ich kann hier doch gar nichts tun. Nur herum zu sitzen wird mir nichts bringen." sagte sie eindringlich und sah nun ebenfalls zu Lester, als erwarte sie eine Erlaubnis. Jetzt schüttelte er jedoch den Kopf. "Was wollten Sie dort tun, Mrs. Rigs? Wir werden wahrscheinlich stundenlang, wenn nicht gar Tage auf einn Monitor starren. Wie wollen Sie uns dabei helfen?" fragte er freundlicher, als es sonst seine Art war.

Mel atmete tief durch. "Ich möchte dabei sein, wenn Sie ihn finden. Wenn er aus dieser... Anomalie herauskommt, möchte ich dabei sein." sie ging zu der Couch herüber und setzte sich. Mit leicht abwesendem Blick drehte sie einen Keks in den Händen, den sie aus der Schachtel vor sich entnommen hatte. Lester ging im Wohnzimmer auf und ab. "Ihnen muss klar sein, das diese Anomalie gar nicht zu seiner Zeit führen muss. Es könnte etwas ganz anderes herauskommen als das, was sie sich gewünscht haben. Nicht jede Anomalie ist automatisch die richtige." sagte er und sah sie streng an. "Sie könnten dabei verletzt werden. Das kann ich nicht verantworten. Sie bleiben hier." sagte er entschieden. "Wir anderen gehen. Mr. Rigs, es tut mir leid, das das passieren musste, aber wir finden ihren Sohn und seinen Freund, glauben Sie mir." Er klopfte ihm im Vorbeigehen auf die Schulter, dann ging er durch den Flur und war zur Tür hinaus verschwunden.

Abby lächelte Mel noch einmal zu, die sie zornfunkelnd ansah. "Wir rufen dich an, sobald wir wissen, wo die Anomalie ist, versprochen." sagte sie und zusammen mit Connor ging sie nach draußen. Mel blieb wütend zurück und starrte ihren Freunden nach. Dann ging sie die Treppe hinauf und schlug die Tür zu Arthurs Zimmer hinter sich zu, der Ort, an dem sie ihm im Moment am nächsten war.

*

Abby lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Lester neben ihr blickte in den Rückspiegel und setzte den Blinker. "Warum haben Sie sie nicht mitkommen lassen?" fragte Abby und kreuzte die Arme vor der Brust. Lester seufzte auf. "Abby, Sie wissen genau warum. Das würde sie zu sehr in Gefahr bringen. Das kann ich nicht verantworten. Es kann nicht jeder so hitzköpfig sein wie Mr. Rigs." sagte er und bog gerade noch an der richtigen Ausfahrt ab. Abby starrte ihn fassungslos an. "Hitzköpfig? Wie hätten Sie den Leuten denn erklärt, was das für Wesen sind?" fragte sie hitzig. Lester achtete wieder auf die Straße und fuhr von der Autobahn herunter und parkte sein Wagen am üblichen Platz.

"Ich hätte es gar nicht so weit kommen lassen." sagte er, während er ausstieg. Abby schnaubte nur. Dann folgten Connor und sie ihm nach drinnen. Connor fuhr den ADD hoch und setzte sich auf den Stuhl dahinter, Abby ließ sich mit überkreuzten Beinen am Boden nieder und Lester ging in sein Büro, wohl, um noch eine Tasse Kaffee zu trinken.

Sie seufzte leise. Wieso hatte das alles eigentlich überhaupt passieren müssen? Hätte die Anomalie nicht irgendwo anders entstehen können, nur bitte nicht in der Kirche? Aber hatte Arthur nicht so etwas geahnt? Er htte ihr davon erzählt und von dem Traum, den er gehabt hatte. Connor starrte weiterhin auf den Bildschirm. Plötzlich ging hinter ihnen die Tür zum Foyer auf und Abby hob den Kopf. Im selben Moment blinkten die roten Alarmlichter und die Sirene fing an zu heulen.

*

Keuchend schleppte Arthur sich vorwärts. Nick arbeitete gar nicht mehr mit, er war einfach zu schwach. Fast einen halben Tag waren sie jetzt schon zu dieser Oase unterwegs und sie schien immer weiter in die Ferne zu rücken, je weiter sie kamen. Noch dazu hatte Arthur vor ein paar Stunden Tierspuren entdeckt, die seinen Weg kreuzten und er bildete sich ein, das sie ihm folgten. Er konnte die Spuren nicht zuordnen. Wenn Nick ihm doch sagen könnte, was das für Spuren waren, dann ging es ihm vielleicht besser. So jedoch bildete er sich ein, es wären die Raptoren, die ihn verfolgten und müde machen wollten, bevor sie zum finalen Schlag ansetzten.
Er schob sich Nick noch ein Stück höher auf die Schulter, doch dann strauchelte er im losen Sand und fiel hin. Seine Schulter, die damals von der Kugel getroffen worden war, machte ihm in diesem Moment wieder zu schaffen und sein Sturz wurde von einm stechenden Schmerz in ebendieser Region begleitet. Er fluchte unterdrückt und zog Nick wieder mit sich hoch, nur um ihn sich dann über die gesunde Schulter zu legen und sich langsam hoh zu stemmen. Das Gewicht ließ ihn fast in die Knie gehen und er strauchelte wieder, konnte sich aber in letzter Sekunde fangen und begann mit zitternden Knie den Weg entlang zu gehen, dem er schon seit Stunden folgte. Seine Zunge fühlte sich an wie ein Stück Trockenfleisch, rau von dem Sand, der ihm entgegenwehte. Seine Lippen waren aufgesprungen und bluteten bei der kleinsten Bewegung. Seine Augen gaukelten ihm Trugbilder vor, er sah sich von Feinden umzingelt und Nicks Gewicht wurde zu einem Felsklotz, unmöglich, das er das noch bis zur Quelle schleppen konnte, die weiter und weiter in die Ferne zu rücken schien.

Ich muss ihn hier lassen, dachte er. Im nächsten Augenblick erschrak er vor sich selbst. Er konnte seinen Freund doch nicht hier in der Wüste lassen! Aber lange halten wir das nicht mehr durch, sagte er sich selbst und versuchte, ein wenig schneller zu gehen.
Er strauchelte auf seinem Weg immer häufiger und ging auch nicht mehr geradeaus, sondern in absonderlichen Schlangenlinien.
Plötzlich war da eine Hand, die ihn stützte. Das bildete er sich bestimmt nur ein. "Hier, stütz dich auf mich, bis zur Quelle ist es nicht mehr weit." sagte die Stimme an seinem Ohr. Wider besseren Wissens verlies er sich ganz auf seinen Retter. Er hatte keine andere Wahl.

Sie gingen nicht weit. Vielleicht eine halbe Meile, schätzte Arthur, dann waren sie da und sein Retter lies ihn urplötzlich los. Nicks schweres Gewicht wurde von seiner Schulter genommen und die Knie knickten ihm vollkommen weg. Er merkte nicht einmal, wie er mit dem Kopf voran im Wasser aufschlug.
 
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