Meine Geschichten
  Die Wahrheit
 
Harry stand noch zwei Sekunden wie festgefroren mitten im Wohnzimmer, dann ging er langsam die Treppe nach oben und hielt vor dem Schlafzimmer an.
Leises Schluchzen drang zu ihm nach draußen. Er wollte die Klinke nach unter drücken, doch nichts tat sich. Sie hatte die Tür magisch versiegelt.
„Ginny, mach die Tür auf, bitte...“ Nichts rührte sich.
„Mach die Tür auf, oder ich komme so rein, und wenn ich sie aus den Angeln sprengen muss.“ Er zog den Zauberstab und richtete ihn auf das Türschloss.
Ein leises Klicken ertönte, die Tür öffnete sich einen Spalt breit und Ginny sah ihn an. Ihre Wimperntusche war verlaufen, doch ihre Augen funkelten ihn zornig an.
„Las mich rein.“ Sie fuhr fort, ihn anzustarren, trat dann aber einen Schritt zurück und ließ ihn herein. Er schloss die Tür hinter sich
Er ließ sich auf das gemeinsame Bett sinken und sah ihren Rücken an, den sie ihm mittlerweile zugekehrt hatte.
„Ginny, wirklich, das ist doch…“
Sie drehte sich wieder zu ihm um, Spuren frischer Tränen auf ihren Gesicht und einen Blick, der Mrs. Weasley erstaunlich ähnlich sah.
„Lächerlich, wolltest du sagen? Lächerlich findest du das?“ kreischte sie. „Ich habe gesehen, wie lächerlich du das offenbar gefunden hast… du…du erzählst es lieber ihm als das du mir…“ sie schluchzte erneut und Harry war versucht, zu ihr zu gehen und sie in den Arm zu nehmen, wusste aber im selben Moment, das sie das nicht zulassen würde.
„Wie lange weißt du es schon?“ fragte sie leise. Harry starrte sie an.
„Ich…ich weiß gar nichts. Snape…Severus hat recht. Vielleicht ist es wirklich nur eine Grippe, kein Grund sich…“
Sie funkelte ihn wütend an. „Eine Grippe. Klar. Du weißt ganz genau, dass es das nicht ist, verdammt noch mal! Wieso sagst du das? Mich musst du nicht beruhigen, ich laufe nicht weg. Ich bin Heilerin, Harry. Ich weiß mehr als genug über so etwas Bescheid.“ Fauchte sie. „Du musst nicht meinen, ich würde damit nicht fertig, oder das ich…das du mich vor Schaden bewahren willst…“
Sie hatte Recht. Er hatte sie nicht ängstigen wollen.
„Gibt… es noch Hoffnung, das du…“ Er schüttelte langsam, fast mechanisch den Kopf.
Jetzt war Ginny in richtiger Panik. „Heißt…heißt das du… es gibt doch sicherlich noch… Frag Severus, ob er…“ Harry schüttelte wieder den Kopf, diesmal bestimmter.
„Nein. Das kann ich nicht machen. Wir haben gerade erst wieder…Vertrauen zueinander gefasst und…“ Er wurde sich mit einem mal bewusst, wie das klang, „Vertrauen zueinander gefasst“ so als… Aber Ginny schnaubte nur, jetzt sah sie wirklich gefährlich aus.
„Was soll das heißen?! Es geht hie um dein Leben, bedeutet dir das gar nichts?!“
Er ließ den Kopf hängen. „Natürlich ist es mir nicht egal. Du würdest das nicht verstehen, und ich werde es dir auch nicht erklären, weil ich es nicht kann.“ Er machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen und hatte gerade die Tür erreicht, als sie wieder sprach. „Du… du willst keine Hilfe, richtig? Du…du willst nicht geheilt werden…du willst sterben, sehe ich das richtig?“ Er fuhr herum und starrte sie an. Geschockt. Ihre Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht, und das wusste sie genau.
„Nein, ich… wie kommst du auf so etwas? Ich wollte schon gerne meinen 40. Geburtstag erleben, und den Rest auch. Ich meine, wenn man Professor Trelawney glauben darf, werde ich sicher über 100 und Zaubereiminister und…“
Sie flog herum, jetzt war sie richtig wild vor Wut. „Zieh doch nicht alles ins Lächerliche! Ich dachte, du hättest den Ernst der Lage begriffen!“ schrie sie. Er drehte sich wieder zur Tür. „Du verstehst wirklich nicht.“ Sagte er leise und ging nach draußen.
„Schön“, schrie sie ihm hinterher, „Diese Nacht verbringst du auf der Couch, damit das klar ist!“ Er lachte in sich hinein und nahm die Treppe nach unten.
 
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