Meine Geschichten
  Begegne Freund und Feind
 
Es war fast ein Uhr morgens, keine Zeit, zu der man einen Anruf erwarten würde. Das schrille Rriiiiiinnngg, rrriiiiiing belehrte sie eines besseren. Sie stupste die Person neben sich in die Rippen.     „Ron? Telefon.“ murmelte sie schläfrig und bekam ein Grunzen zur Antwort. Zwei weitere Sekunden tat sich nichts, bis auf das schrille Rufen des Telefons. „Telefon, Mine.“ Hermine stöhnte auf und setzte sich schwerfällig auf. „Danke für deine Hilfe.“ murmelte sie ihm zu, doch sie war sicher, das er es nicht mehr gehört hatte. Er schnarchte schon wieder. Verschlafen sah sie auf die Uhr, an der sie vorbei ging und ein weiteres Stöhnen entwand sich ihr. So früh am Morgen – oder so spät in der Nacht – rief keine Person an, wenn es nicht wirklich wichtig war. Und Hermine hoffte, es wäre wichtig, sonst hätte die Person am anderen ende der Leitung bald große Probleme.
Mit einem Schlag war sie hellwach. Niemand würde so spät anrufen, wenn es nicht wichtig wäre.
Eiskalte Angst schloss sich wie eine Faust um ihr Herz. Was wenn Harry... Ginny... oh nein...
Sie rannte fast zum Telefon und hob ab. Ihre Hand zitterte. „Ginny?“ fragte sie ängstlich.
Die Person am anderen Ende der Leitung lachte. „Falsch. Versuchen Sie es noch einmal, Mrs. Weasley.“ Sie hätte fast aufgelacht, aber sie konnte das hysterische Kichern, das in ihrer Kehle aufstieg gerade noch zurückdrängen. „Professor Snape?“ fragte sie vorsichtig nach und wurde sich im nächsten Moment bewusst, das das keineswegs ein gutes Zeichen war.
„Bingo. Wenn es nicht so ernst wäre, würde ich Ihnen jetzt Blumen schicken.“ wieder war da diese eiskalte Angst, die nach ihr griff, doch sie schluckte sie tapfer herunter.
„Weshalb rufen Sie mich an? Woher haben Sie meine Nummer und was...“ Er schnitt ihr das Wort ab. „Ich habe keine Zeit, Ihnen alles zu erklären. Um ehrlich zu sein, hatte Harry Ihre Nummer in seinem Handy gespeichert, welches ich zur Zeit besitze, und ich muss wirklich dringend etwas mit Ihnen besprechen. Wenn Sie mich... in einer Viertelstunde im Eberkopf treffen könnten....?“ Hermine holte tief Luft. „Ich...haben Sie dort nicht Hausverbot?“ fragte sie dann, obwohl sie wusste, das die Frage ungehörig war. Snape jedoch schien es nicht zu kümmern. „Ja, habe ich....eigentlich. Aber Aberforth macht angesichts der Umstände eine Ausnahme. Also in einer Viertelstunde? Dann erkläre ich Ihnen alles, versprochen.“ es klang, als wolle er auflegen, doch Hermine wagte eine weitere Frage. „Professor... ist etwas mit Harry? Ist er...“ Sie hörte ihn durch das Telefon seufzen.
„Nein, Mrs. Weasley, seien Sie beruhigt, er lebt noch. Zumindest heute Mittag, als ich zuletzt dort war. Und wenn er inzwischen gestorben wäre, hätte seine Frau mich das wissen lassen, glauben Sie nicht?“ Nein, dachte sie, das glaube ich nicht. Aber stattdessen sagte sie nur: „In einer Viertelstunde dann.“ und legte auf. Sie ging herüber zu dem Sekretär, der dort stand und holte au einer Schublade Pergament und Tinte.

Ron,
ich weiß noch nicht, wann ich wieder komme, aber mach dir bitte keine Sorgen und versuche auf keinen Fall, mich zu finden. Ich verspreche dir, das ich wieder komme, ich muss mich mit jemandem treffen der vielleicht wichtige Neuigkeiten für mich hat.
Alles Liebe,
Hermine

Ja, dachte sie, das konnte sie so lassen. Sie befestigte die Notiz mit einem Magneten am Kühlschrank, holte warme Handschuhe, Mütze und Schal hervor und machte sich dann bereit, nach Hogsmeade zu apparieren.
Sie landete genau vor dem Pub. Hier draußen war niemand zu sehen und der Schnee lag kniehoch. Entweder, Snape war zu spät, oder er saß schon drinnen. Wahrscheinlich letzteres. Es war lausig kalt draußen. Sie trat durch die Tür, nickte Aberforth zu, der hinter dem Tresen stand und sah sich um. Snape saß in einer Ecke beim Fenster, ein warmes Butterbier vor sich. Als er sie sah, hob er die Hand und Hermine ging zu ihm herüber und setzte sich. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabs trocknete sie den Saum ihres Umhangs, dann umklammerte sie mit beiden Händen das Butterbier, welches Aberforth ihr brachte und starrte Snape an. Nach einiger zeit räusperte er ich verlegen und sah sie an. „Mrs. Weasley, ich brauche Ihren Rat.“ murmelte er und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. Sie tat es ihm gleich, bevor sie antwortete. „Wenn es Harry hilft, zu überleben, will ich gerne alles tun, was Sie von mir verlangen.“ sagte sie und sah au dem Fenster. Severus räusperte sich erneut. „Ich verlange keine Dienste von Ihnen, Mrs. Weasley.“ er wollte noch etwas sagen, doch sie unterbrach ihn. „Sagen Sie Hermine, Professor.“ er starrte sie zwei Sekunden perplex an, dann fasste er sich wieder und lächelte leicht. „Nur wenn Sie... wenn du Severus zu mir sagst, Hermine.“ Sie lächelte. „In Ordnung, Severus.“ plötzlich lächelte sie nicht mehr. „Was ist das, was du von mir möchtest? Wobei du meine Hilfe brauchst?“ fragte sie sanft nach. Severus sah zur Seite. „Ich habe nicht viel Zeit. Zusammen mit Professor Slughorn will ich einen Trank brauen, von dem ich mir sicher bin, das er ihm helfen kann, den Krebs zu besiegen. Nur kann ich in einem Muggelkrankenhaus nicht mit einem Kessel voll unbekannter Flüssigkeit auftauchen und einflößen kann ich es ihm schon gar nicht. Ich kann mich auch nicht als behandelnder Arzt ausgeben, denn man kennt mich dort als Besucher. Du siehst also, wo das Problem liegt, nehme ich an?“ fragte er und legte den Kopf schräg. Sie knabberte einen Moment lang an ihrer Unterlippe und sah nachdenklich ins Nirgendwo. „Und wenn... wenn man den Trank in etwas einfüllen würde, das nicht auffällt? Man könnte Muffins damit füllen.“ Sie sah ihn an und war verblüfft, das er ungläubig auflachte. „So viele Muffins kann er gar nicht essen, wie er von dem Trank schlucken müsste, damit er wirkt.“ er schüttelte den Kopf. „Nein, wir müssen einen anderen Weg finden.“ Plötzlich kam Aberforth an ihren Tisch. „Ihr seid die letzten Gäste heute Abend. Habt ihr was dagegen, wenn ich euch Gesellschaft leiste?“ fragte er und hielt eine Schachtel Schokokessel hoch, dann stellte er sie auf den Tisch. „Greift zu! Das sind die richtig guten, die mit dem Feuerwhisky.“ doch die beiden waren so in Gedanken versunken, das er schließlich selbst einen aß. Severus nahm sich einen, doch er drehte ihn nur zwischen den Fingern, anstatt ihn zu essen. Dann schlug etwas wie ein Blitz in sein Gedächtnis ein. „Hermine“, flüsterte er heiser vor Aufregung, „erinnerst du dich noch, damals als Harry von Romilda Vane die Schokokessel geschenkt bekam, die mit Liebestrank gefüllt waren?“
Sie sah ihn verletzt an. „Natürlich, immerhin waren wir alle krank vor Angst, weil Ron..“ Er unterbrach sie, die Stimme noch immer heiser vor Aufregung. „Nein, ich meine... man könnte die Kessel mit allem füllen, was möglich ist, oder? Der Trank ist geschmacklos, man könnte ihn problemlos in eine Schachtel Pralinen füllen, und keiner würde verdacht schöpfen!“ Seine Augen glitzerten, als er sie ansah. Zusammen starrten sie auf die Schachtel Pralinen. Severus stand auf und zog sie Aberforth unter den Händen weg. „Ich glaube, wir haben einen besseren Verwendungszweck für diese hier gefunden, mein Freund.“ sagte er und schloss seinen Umhang. „Ich kaufe dir eine neue Packung, ich versprechs!“ sagte er beim Hinausgehen. Endlich hatten sie eine Lösung gefunden. Er wollte sich noch bei Hermine bedanken und drehte sich zu ihr um. Kurzentschlossen überwand er die Kurze Distanz zu ihr und umarmte sie freundschaftlich. „Danke, Hermine.“ sagte er und macht sich wieder auf den Weg hoch ins Schloss.
 
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