Meine Geschichten
  Licht am Ende der Dunkelheit
 
Wochenlang ging es weiter, die Zeit ging vorbei, langsam, sich ziehend wie Kaugummi. Harry erhielt oft Besuch von seinen Freunden( Ron wirkte bei seinem letzten Besuch sehr niedergedrückt, sie hatten schon wieder verloren).
„ Jetzt ist es aus, Alter. Wir sind raus aus der Weltmeisterschaft, endgültig. Nächste Saison musst du für uns spielen! Ohne dich schaffen wir das nicht!“
Harry lachte. „ Ich werde es versuchen. Aber ihr tut gerade zu so, als gäbe es keine anderen guten Sucher auf diesem Planeten, außer mir…“
Sagte er grinsend“ Wollt ihr…wollt ihr bleiben, wenn ich…“
Hermine sah ihn traurig an. „ Wenn du operiert wirst? Natürlich bleiben wir bei dir. Und wenn irgendetwas schief geht…“ sie ließ den Satz unvollendet und schwieg.“ Wenn Snape etwas passiert, wäre mir das noch halbwegs egal, aber bei dir…“
„ Hermine jetzt mach ihn nicht verrückt, es wird nichts passieren, keine Sorge. Die kriegen ihn schon wieder hin, und alles was ihm dann noch bleibt, ist eine Narbe.“ Sagte Ron und nahm sie in den Arm. Harry lachte. „ Wäre ja nicht die erste.“ Meinte er grinsend. Es klopfte an der Tür und ein Mann im langen weißen Kittel kam zusammen mit einer Schwester herein.
„ So… ich denke, wir legen Sie jetzt schon in Narkose, dann geht das ganze etwas schneller.“ Sagte er und zückte eine Spritze, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war. Die Schwester schob den Ärmel seines Nachthemdes nach oben und es piekste einmal kurz.
„ Es ist besser für Sie, wenn Sie nicht dagegen ankämpfen.“ Sagte der Arzt noch, dann wurde alles undeutlich und die Welt versank in einem Wirbel aus Farben und Schwärze.
Als sie sich nach zwei Minuten sicher waren, dass er eingeschlafen war, schoben sie Harrys Bett nach draußen auf den Flur und von da aus in den OP.
An einer Seite war ein großes Glasfenster in die Wand eingelassen, das es den Angehörigen ermöglichte, alles genau mit zu erleben.
Ginny hatte sich auf einen der Plastikstühle niedergelassen und die anderen setzten sich dazu. Hagrid blieb stehen und warf von Zeit zu Zeit einen besorgten Blick auf die Uhr über der Tür.
Eine halbe Stunde verstrich, und es waren fast keine Geräusche zu hören außer dem monotonen piep piep des Überwachungsmonitors, der ständig Harrys Herzfrequenz und Atmung überprüfte. Weitere Minuten verstrichen, doch plötzlich verwandelte sich das monotone Piepsen in einen anhaltenden schrillen Ton und alle schreckten hoch.
Die Sekunden schienen sich zu Stunden auszudehnen, und das schrille Piepsen riss nicht ab. Man hörte jemanden fluchen und Hagrid konnte sehen, wie der Assistenzarzt die Faust auf den Monitor herabsausen ließ. Augenblicklich hörte das Piepsen auf und ein regelmäßigerer Ton setzte sich an seine Stelle, die dünne gerade Linie, die normalerweise ein sicheres Zeichen für einen Herzstillstand gewesen wäre, bildete wieder ihre gewohnten Kurven, und alle atmeten auf.
Weitere zwanzig Minuten geschah gar nichts, dann zog der Arzt den Stecker aus dem Überwachungsmonitor und der Bildschirm war weg und der Ton auch. Eine Schwester kam heraus und sah leicht verwirrt aus, angesichts Ginny´s ängstlichen Blickes.
„ Es ist alles in Ordnung. Er wird den Monitor nicht mehr brauchen, und wird gerade genäht. Wir bringen ihn in den Aufwachraum, wo er in Ruhe wach werden kann. Er wird die nächsten paar tage noch etwas schwach sein und zur Sicherheit sollten wir ihn noch ein bis zwei Wochen da behalten, aber es sieht alles gut aus, ich denke er ist aus dem Gröbsten raus, und sein Spender auch.“
Das rief einen allgemeinen Freudenschrei hervor, alle zusammen fielen sie sich in die Arme und hüpften wie närrisch herum.
„ Er wird leben. Ich fasse es nicht, er schafft es…“ flüsterte Ginny leise.
„ Was hast du denn gedacht?“ meinte Ron grinsend. „ Natürlich schafft er es. Wenn er schon Lord Voldemort überlebt hat, ist das doch nichts dagegen.“ Sagte er. Die Tür ging auf und der Arzt kam heraus.
„ Nun, er scheint es überstanden zu haben. Er braucht erst einmal sehr viel Ruhe und Fürsorge, damit er wieder richtig auf den Damm kommt. Natürlich kann es sein, dass er einen Rückfall erleidet, aber die Chancen stehen gut, dass er es nun endgültig los ist. Sie können jetzt zu ihm, wenn Sie möchten, ich habe ihm etwas gegeben, damit er schneller wach wird.“ Sagte er lächelnd und verschwand in einen Nebenraum.

Zwei Minuten später saßen sie alle um sein bett herum und arteten. Minutenlang geschah nichts, aber nach weiteren fünf Minuten des Wartens flatterten Harrys Augenlider vorsichtig und er stöhnte leise.
„ Oh Gott, sag dem Anästhesisten, ich bringe ihn um. So viel Narkosemittel wäre nun wirklich nicht nötig gewesen… hätten stattdessen mal lieber mehr Morphium nehmen sollen…aua.“
Weiter kam er nicht, Ginny hatte sich mit einem erstickten Aufschrei über ihn geworfen und hielt ihn fest.“ Du lebst, du lebst!“ war alles, was er aus ihr heraus bekam.
„ Was soll ich sonst getan haben?“ fragte Harry lächelnd.
Ginny sah ihn an. „ Für… ein paar Sekunden hat dein herz aufgehört zu schlagen. Wir dachten schon…“
Harry lachte leise und strich ihr eine Harrsträhne aus dem Gesicht. „ Nein, Dummerchen. Ich hab wohl noch mal Glück gehabt. Ach, erinnere mich daran, Snape zu danken, wenn er wieder wach ist.“ Sagte er und schielte zu der anderen Seite des Zimmers herüber, wo eben dieser auf einem weiteren Bett lag und sich von der Narkose erholte.
„ Du solltest jetzt schlafen, mein Schatz.“ Sagte Ginny leise und erhob sich.
Langsam fielen Harry die Augen zu.
Ja, vielleicht sollte er wirklich schlafen. Jetzt war alles gut. Er würde nicht sterben.


ENDE
 
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