Meine Geschichten
  Ein Brief und ein Entschluss
 
„ Das können Sie nicht von mir verlangen, Minerva! Ich werde nicht-„
„ Oh doch, Sie werden. Wie alle anderen auch. Am besten noch dieses Wochenenden, wenn ohnehin kein Unterricht stattfindet. Hagrid ist schon da, die anderen brechen morgen auf, und wenn Sie mit der Schuld leben können, ihm nicht geholfen zu haben…denken Sie doch nur an James, Severus! Er würde wollen, das Sie-„
Der schwarzhaarige Mann unterbrach sie.
„ Er würde gar nichts wollen. Ich habe meine Schuld seinem Sohn gegenüber beglichen, vor langer Zeit schon.“
„ Severus, Sie werden wohl kaum vergessen haben, das er ihnen das Leben rettete, damals in der Schlacht, nicht wahr? Dafür stehen sie noch in seiner Schuld, und ich werde zusehen, das Sie sie einlösen!“
Severus Snape drehte angewidert den Kopf weg.
„ Ich stehe in niemandes Schuld. Er wird mich hassen. Nicht, dass mir das etwas ausmachen würde, aber-„
„ Severus ich flehe Sie an! Denken Sie doch nur, was er für uns geleistet hat! Als Ginny mich anrief war sie vollkommen aufgelöst, sie sagte er wäre verschwunden…wenn Sie ihm schon so nicht helfen wollen, versuchen Sie bitte, ihn zu finden!“ Snape starrte sie an.
„ Oh natürlich, der größte Held der Welt braucht meine Hilfe, versteh schon. Wenn alles glatt gegangen wäre, wäre er jetzt tot, Minerva! Aber wenn Sie wünschen…“ sagte er erhitzt und rauschte aus dem Raum. Minerva drehte sich um und ging zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors, um James, Albus, Rose und Hugo zu wecken und mit ihnen per Flohnetzwerk zum St. Mungo zu reisen, in das Harry noch in derselben Nacht verlegt worden war.

Professor Snape apparierte direkt vor den Haupteingang des St. Mungo und trat durch die Schwingtür. Seine Miene war hölzern und nicht zu lesen.
In ihm drin tobte ein Kampf. Sollte er es wirklich tun? Konnte er die Maske des Hasses wirklich noch länger aufrechterhalten?
Er trat an den Empfangstresen und wurde von einer fülligen Hexe mit mürrischer Miene gemustert.
„ ja?“ Ihre Stimme glich einem krächzenden Quaken.
Er räusperte sich und sagte:“ Ich wünsche Mr. Harry Potter zu besuchen.“
Wieder wurde er von oben bis unten gemustert und anscheinend für in Ordnung befunden. „ Dritter Stock, Zimmer 105.“ Sagte die Empfangshexe grimmig und Professor Snape machte sich auf den Weg, die vielen Treppen nach oben.
Nach einigem suchen hatte er Zimmer 105 gefunden. Unschlüssig stand er vor der Tür, durch die er leise Stimmen und gelegentliches Gelächter vernehmen konnte. Hinter ihm räusperte sich jemand und er fuhr herum.
Ein Mann, vielleicht Anfang dreißig, stand vor ihm und blickte ihn interessiert durch seine Brille an.
„ Suchen Sie etwas bestimmtes, Sir?“ fragte er höflich. Ein Blick aus kalten, schwarzen und stahlharten Augen traf ihn und er schluckte. Er war vielleicht zwei Köpfe kleiner als Snape und räusperte ich wieder, diesmal verlegen.
„ Ich… wollte…ähm… einen…alten bekannten besuchen.“ Sagte er zögernd.
„ Nun, Sir, wenn sich dieser alte bekannte auf dem Zimmer befindet, dessen Tür Sie so gründlich studiert haben, dann würde ich vorschlagen, Sie klopfen einfach und treten ein.“ Sagte der Heiler und drehte sich um. „ Wenn Sie Hilfe brauchen oder eine Auskunft wünschen-„
„ Jaaa und jetzt verschwinden Sie endlich!“ wurde er grob angeraunzt und machte sich schnell aus dem Staub.
Snape streckte die Hand nach der Türklinke aus, zuckte aber im letzten Moment zurück, als hätte er sich verbrannt.
*Los doch, du bist doch sonst nicht so. Tu’s einfach und bring ´s hinter dich! Und nicht rührselig werden!*
Piepste eine Stimme in seinem Kopf.
Jetzt war ohnehin alles egal. Er würde das schon irgendwie erklären können. Doch bevor er noch etwas tun oder sagen konnte, ging die Tür nach innen auf-

„…Nein, weißt du, und dann sagt der doch: Ja, aber das nächste mal fang den Ball mit deinen Händen, nicht mit dem Fuß!“ sagte Ron und kicherte. „ Als hätte ich eine Wahl gehabt. Aber ich werde immer besser. Beim letzten Spiel hab ich nur zwei Bälle Reingelassen, und unser Sucher ist ja mal so was von lahm… wenn du für England spielen könntest, Harry. Dann wären wir wieder in einem Team.“
Harry lächelte schwach. „ Ja wäre nicht schlecht. Wenn ich hier wieder rauskomme, überleg ich’s mir, ob ich für euch spiele, okay?“
Ron nickte begeistert.
„ Im vorletzten Spiel sind wir geplättet worden…von Bulgarien… 190 zu 10, könnt ihr euch das vorstellen? Oh wenn ich daran denke wird mir schon schlecht. Anfangs hatte wir noch alles in der Hand, aber dann… wenn unser Sucher nicht so verdammt lange gebraucht hätte… wenn wir das nächste Spiel verhauen, sind wir raus, dann war’s das mit der Weltmeisterschaft…“ sagte Ron bedrückt.
„ Aber wenn es dir wieder besser geht, kommst du doch, oder? Wenigstens als Zuschauer?“
Harry nickte. „ Na klar.“
Hermine sah Ron an und dann wieder zurück zu Harry.“ Ich denke wir lassen dich jetzt in Ruhe. Du musst müde sein und wir hängen dir unnötig auf der Pelle. Wir gehen, dann kannst du dich ausruhen, ich denke der Arzt wird gleich noch einmal vorbei kommen um nach dir zu sehen.“ Damit wandte sich Ron und sie zur Tür. Hermine öffnete die Tür und blieb wie versteinert stehen.
Ron, der hinter ihr gegangen war, lief fast in sie hinein und stieß sich den Kopf am Türrahmen.
„ Hermine was- Oh!“ mehr brachte er nicht heraus.
Hermine erfasste die Situation schneller als er und ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von Überraschung zu Zorn. „ Sie!“ zischte sie und starrte die Person vor ihr finster an.
„ ich. Und wenn Sie nichts Dagegen hätten, Miss Granger, dann würde ich jetzt gerne hereingelassen werden.“
Hermine beeilte sich aus dem Raum zu kommen und Ron folgte ihr. Harry traute seinen Augen nicht.
„ Was wollen Sie hier?“ fragte er laut.
Snape ignorierte ihn nicht. „ Mit ihnen reden. Unter vier Augen, wenn möglich.“ Sagte er mit einem Blick auf Ginny und sie verließ den Raum ebenso perplex wie Ron und Hermine vor ihr.

Sobald sie alleine waren, setzte Snape sich auf einen Stuhl und sah Harry an.
„“ Harry, ich….“ Er druckste herum und wusste nicht weiter. Dann atmete er einmal tief durch. „ Gut, Sie wissen, in Ihrer Schulzeit hatten wir nicht das Beste aller Verhältnisse, aber… nun, ich weiß, es ist eine Menge vorgefallen damals, aber… ich kann darüber hinwegsehen… ach verdammt ich will Ihnen helfen.“ So, jetzt ist es raus, dachte er.
Harry starrte ihn verdattert an. Sein Lehrer wollte ihm helfen? Er…hasste ihn nicht? Er wollte ihm… verzeihen?
„ Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen, Professor.“ Sagte er schwach.
„ Nun… ich weiß von Ihrer Krankheit und… möchte mich testen lassen. Ob ich…spenden kann für Sie.“ Er sah weg.
„ Wieso?“ fragte Harry erstaunt.“ Sie hassen mich, Sie… Sie haben mir mein Leben in der Schule zur Hölle auf Erden gemacht, und jetzt wollen Sie mir helfen? Warum? Warum?“
Snape atmete noch einmal tief ein. „ Ich…verstehen Sie nicht? Ich musste das tun. Ich konnte Sie doch nicht besser behandeln als jeden anderen auch, wie hätte das denn ausgesehen? Ich…will nur die Schuld begleichen, dafür, dass Sie mein Leben gerettet haben. Danach sehen wir uns nicht mehr wieder, versprochen. Sie werden nie wissen, dass ich hier war, ich schwöre es.“
Harry sah ihn immer noch an. Leicht beunruhigt, aber auch verwirrt und misstrauisch.
„ Was war dann das mit Draco Malfoy? War der ein Sonderfall?“ zischte er durch die Zähne.
Snape seufzte, dann erklärte er harsch:“ Das mit Draco ist etwas vollkommen anderes, Potter! Er ist mein Patensohn, mit ihm kann ich nicht allzu grob umspringen, denn er hatte seinen Vater immer gleich dabei, hätte ich nur einmal… aber ich hasse Sie nicht! Niemals! Ich musste diese Tarnung aufrechterhalten, nur so konnte ich sicher gehen, dass Sie in Sicherheit sind, wo immer Sie hingingen! Als Dumbledore mir auftrug…“
Ein wütendes Knurren drang aus Harrys Mund.
„ Das mit Dumbledore, war das ein versehen? Jetzt sagen Sie mir nicht, es war-„
„ So geplant? Doch. Ich hatte das mit ihm abgesprochen. Wenn es wirklich keinen Ausweg mehr gäbe, sollte ich es tun. Ich… habe immer, immer nur für die gute Seite gearbeitet, wenigstens das müssen Sie mir glauben!“ jetzt schrie er fast.
„ Ich weiß nicht, was ich noch glauben kann und was nicht. Ich finde es gut, das Sie mir helfen wollen, Professor. Vielleicht können Sie wirklich etwas ausrichten.“
 
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