Meine Geschichten
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Freundschaft mit deinem feind?

„Ich würde lieber sterben als dass ich den Ring in den Händen eines Elben sehe!“

Und ich dachte, ich hätte mit dieser Aussage Recht. Hm, vielleicht sollte ich das doch noch einmal überdenken. Aber am Anfang war es wirklich so. Was Konnten wir denn für den Streit zwischen unseren Völkern? Die Zwerge waren daran bestimmt nicht schuld.
Es wird ja allgemein kein Hehl aus der Sache gemacht. Aber als sich dieses Spitzohr – Verzeihung, der Elb- der Gemeinschaft anschloss, da lernte ich, dass nicht alle seines Volkes gleich sind. Natürlich kennt jeder die Geschichte von Thorin, der von den Zwergen in ein Dunkles Verlies gesperrt wurde und davor sein Vater Thrór, aber wie gesagt, Legolas war gar nicht so. Ich entdeckte sogar, dass wir doch eine ganze Menge gemeinsam haben.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Seite an Seite mit einem Elb sterbe.“ Hab ich gesagt.

„Wie wäre es Seite an Seite mit einem Freund?“

Hat er gesagt.
Und jetzt weiß ich, dass es genau das ist, als was ich ihn sehen will. Als Freund, und nicht als Feind. „Elbenfreund“ nennen sie mich. Und das zu recht. Gimli Gloinssohn, Elbenfreund. Wer hätte das gedacht…?

Zwiegespräch

Wir hassen sie. Wir wissen, dass wir sie hassen.
Er, er hat uns den Schatz gestohlen.
Er steckt mit dem unter einer Decke, der uns damals den Schatz gestohlen hat.
Er will ihn uns wegnehmen und wir müssen uns unseren Schatz wieder holen, um jeden Preis!
Wir müssen ihn zurückbekommen.

Nein, mein Schatz, mein lieber.
Wir brauchen das verhasste Ding nicht.
Der Herr muss am Leben bleiben.
Wir haben versprochen, ihm zu helfen, und dieses Versprechen müssen wir halten!
Wir müssen tun, was der Herr des Schatzes uns befiehlt.


Das sagst du, mein Schatz.
Ich aber sage dir: Lass uns das Ding nehmen, dann werden wir wieder der Herr sein.
Und er muss vor uns im Staub kriechen und um Gnade winseln!
Das Ding gehört uns!
Er hat es uns gestohlen, und jetzt stehlen wir es ihm!
Es muss zu uns kommen.
Wir brauchen es.

Und ganz zu letzt sind wir doch wieder mit unserem Schatz vereint. Und uns beide verzehrt das Feuer.

Life goes ever on and on...

Ich wusste von Anfang an, dass dieser Tag nicht gut enden konnte. Ich wusste nicht genau, was passieren würde, aber es war wie eine dunkle Vorahnung, ein Vorbote der angst, eine unbestimmte Beklemmung tief in meinem Innern. Dabei war es ein wunderschöner Tag, die Sonne schein und der Himmel war strahlend blau, die Vögel zwitscherten.

„Mama, darf ich draußen spielen?“

Fragte ich eifrig und unterbrach dabei die Arbeit meiner Mutter, die gerade dabei war, einen Korb mit Essen zu füllen.

„Natürlich, Frodo, warum nicht. Frag doch Berilac und Ilberic, ob sie nicht mitgehen wollen. Dein Vater und ich werden den Tag auf dem Fluss verbringen. Mach du dir nur eine schöne Zeit mit deinen Freunden. Ich mache dir auch etwas zu essen, das du dann mitnehmen kannst, ja?“

Überschwänglich und fröhlich hüpfte ich nach draußen in die Sonne.
Ilberic und Berilac waren schnell damit einverstanden, mich zu begleiten.
Ich versuchte, das Gefühl der Beklemmung und der Angst zur Seite zu schieben, aber völlig gelang es mir nicht. Ich hätte nicht gehen dürfen. Aber hätte ich es verhindern können? Als wir später am Fluss entlang nach Hause gingen, bemerkten wir zuerst die große Traube von Leuten, die dort am Ufer standen
Das Gefühl der Furcht und das, etwas falsch gemacht zu haben, verstärkte sich. Irgendetwas lief ganz fürchterlich schief.
Ich wusste nicht warum, aber ich rannte. Ich rannte den Leuten entgegen, die dort standen. Und mit einem Mal öffneten sich ihre reihen für eine einzige Person, die mir entgegengestürmt kam. Noch bevor sie mich erreichte, sah ich etwas, dass mich stolpernd zum Halt kommen ließ. Da lag ein Boot, mit dem Kiel nach oben und daneben….
Ich wollte zu ihnen rennen, ihnen aufhelfen, sie…
Doch da hatte mich mein Onkel erreicht und hielt mich fest, bevor ich noch einen weiteren Schritt machen konnte.

„Saradoc, bring ihn hier weg. Er muss das nicht sehen.“

Sagte eine Stimme wie aus weiter Ferne und mein Onkel hob mich auf und wollte mich davontragen. Ich schlug um mich und wehrte mich mit all meinen Mitteln, doch er hielt mich einfach nur fest.

„Shhh, Frodo. Es ist alles in Ordnung, du musst nicht…“

„ Nein! Nein! Mama! Mama!“

Ich wollte mich nicht beruhigen. Ich wollte zu ihr.

„ Frodo, du kannst ihnen nicht helfen. Sie sind…“

Er beschleunigte seine Schritte. Ich konnte nicht mehr kämpfen. Jetzt wusste ich, ich wusste es instinktiv, was mich heute Morgen so nervös gemacht hatte.
Ich schluchzte leise und wollte mich nicht beruhigen.

Den ganzen Abend wartete ich darauf, dass sich alles nur als Scherz herausstellte, das meine Eltern wieder im Türrahmen auftauchten und mich in die Arme schließen würden. Aber nichts von alldem geschah. Ich verließ mein Zimmer immer seltener, sprach mit niemandem. Ich wollte nur in Ruhe gelassen werden.
Und eines Nachts beschloss ich etwas. Ich wollte fort gehen. Für immer.
Ich packte meine Sachen und machte mich heimlich davon. Wohin sollte ich gehen? Das wusste ich selbst nicht. Aber wie magnetisch zog der Alte Wald meine Aufmerksamkeit auf sich und ich lenkte meine Schritte unter diese uralten Bäume, um wenigstens hier ein bisschen Trost zu finden.

Es dauerte Tage, bis man mich endlich fand. Ich wollte nicht zurück, aber ich musste. Niemand war ernstlich böse über mein Verhalten. Sie verstanden, warum ich so hatte handeln müssen. Und auch ich war endlich zu dem Schluss gekommen, dass alle Gegenwehr vergeblich wäre. Sie wollten mir nur helfen, die ganze Zeit über. Und ich ließ sie nicht.

„Frodo“,

Sagte mein Onkel eines Tages zu mir,

„Wir alle verstehen, was in dir vorgeht. Uns anderen geht es ebenso. Das ist für alle schwer, den Tod von jemandem, den man liebt, zu verkraften. Aber deswegen darfst du nicht aufgeben! Sei stark! Das Leben geht weiter.“

Er hatte Recht, aber das verstand ich da noch nicht. Das leben geht weiter.

Die falsche Entscheidung

Hier saßen wir also, die mächtigen unserer Völker. Ich saß hier, weil mein Vater mich geschickt hatte, ihm Isildurs Fluch zu bringen. Hätte ich gewusst, was für Folgen das haben würde, hätte ich es trotzdem getan? Immerhin sitze ich jetzt hier, habe die 110 Tage dauernde Reise auf mich genommen, um endlich mehr über diese Prophezeiung und Isildurs Fluch zu erfahren.

Das zerbrochene Schwert sollt ihr suchen,
Nach Imladris ward es gebracht (…)
Denn Isildurs Fluch wird erwachen,
Und der Halbling tritt hervor.

Und wirklich, das tut er. Er legt den Ring auf den Tisch, und schon jetzt merke ich, wie er mich mit seiner Macht in bann zieht. Ich wehre mich nicht dagegen. Mein Vater hatte Recht. Nach Minas Tirith sollte er gebracht werden. Doch während der Fahrt wird der Drang immer stärker. Der Drang, das Ding selbst zu nehmen, um damit meine Heimat vor dem Untergang zu bewahren. Ich merke gar nicht mehr, das all mein Bemühen zwar nicht um sonst war, aber dennoch närrisch. Ich spüre nur noch, wie sich die Pfeile in meinen Körper bohren, sehe, wie meine Freunde versuchen, davonzulaufen. Sie werden es nicht schaffen. Und ich bin schuld. Aber ich habe tapfer gekämpft. Das ich nun den Preis des Ewigen Schlafs zahle, ist das nicht nur gerecht? Ich habe versucht, den Ring an mich zu reißen und bin bei dem versuch, die Hobbits zu beschützen, gestorben. Heldenhafter kann man wohl kaum sterben. Gegen eine Übermacht von Feinden, umringt von den Leichen gefallener. Doch meine letzte Aufgabe konnte ich nicht erfüllen. Ich konnte die Hobbits nicht befreien. Müssen sie jetzt sterben, meinetwegen?

Ich spüre den metallischen Geschmack im Mund und fühle, wie sich meine Augenlider bleischwer senken. Das letzte, was ich in dieser schönen Welt sehe, ist Aragorn.

„Mein Bruder, mein Hauptmann, mein König…“

Dann senkt sich bleierne Schwärze über die Welt und der Schlaf empfängt mich mit warmen Armen um mich nie wieder loszulassen.

In Moria

Dunkelheit. Völlige Finsternis, nur mein Stab weist uns den Weg durch die vielen Tunnel des Zwergenheims. Ich wollte nicht hier hindurch. Nun aber ist es beschlossen, von einer höheren Macht, scheint es. War es gar das Schicksal selbst, das uns diese Wendung bescherte? Ich weiß es nicht.

Und dabei weiß ich genau, dass es eben nicht das Schicksal war, das uns diesen Weg beschert hat. Saruman, der Verräter, und die Gier der Zwerge nach Gold und Edelsteinen machen das ende unserer fahrt nun ungewiss. Gewiss ist jedoch eines: Das sie die Fahrt ohne mich werden fortsetzten müssen, denn dort stehe ich, auf der Brücke von Khazad Dûm, und sehe mich einem meiner schlimmsten Albträume entgegen. Ein Balrog, aufgeschreckt von den Zwergen.

Einst, als die Welt noch jung war, gab es sie zu mehreren, ihrem Herrn Morgoth zu Diensten, doch nur noch dieser Eine scheint übrig geblieben, sich uns in den Weg zu stallen und unsere Mission zu vereiteln. Doch das wird er nicht schaffen. Hier steht Gandalf der Graue, und er wird ihn besiegen. So hätte man denken können. Doch ich weiß, bevor ich Frodos Aufschrei höre, selbst bevor ich die flammende Peitsche um meinen Fuß wahrnehme, dass dieses Unternehmen gescheitert ist. Ihr müsst ohne mich weiter, meine Freunde. Lebt wohl

„Flieht, ihr Narren!“

Dann endgültig verlässt mich die letzte kraft, die mich vor dem Sturz in den gähnenden Abgrund bewahrt hat, und die Schwärze verschluckt mich, nur erhellt vom Feuerschein des Balrog.
Aber das ist nicht das Ende.
Wir sehen uns wieder, meine Freunde. Und sei es auf den grünen Wiesen unter der rasch aufgehenden Sonne der Ewigkeit.

Von Freundschaft und Verrat

Ich kann es nicht glauben. Du stehst vor mir, deine Augen zeigen nicht wie sonst Verständnis und Freundschaft, sondern sie sind stumpf und leer und so voller Has, das es mich schaudert. Hass auf mich. Auf mich, obwohl ich nichts getan habe.
„Das war alles, was wir noch hatten!“ schreist du. Ich kann nichts dafür. Ich habe es nicht getan. Das Lembas, ich hatte es sorgfältig eingeteilt, damit e auch ganz sicher bis zum Ende reicht. Jetzt ist es weg, und ich weiß genau, wer das getan hat, wenn nicht du. Und wenn nicht ich, dann dieser Stinker, diese kriechende Missgeburt, dieser… Gollum. Ich will mich auf ihn stürzen, wie schon so oft, ihn mit meinen eigenen Händen erwürgen, wenn ich muss. Er hat den Verrat und den Hass in dein Herz gepflanzt, das nun keine Freunde mehr kennt.
„Er hat das getan Er muss es getan haben, frag ihn!“ sage ich und zeige mit zitterndem Finger auf die Kreatur, die sich vor mir im Staub windet und bei meinen Worten überrascht den Kopf hebt. „Wir? Nin, wir waren das nicht, Schatz, nein! Wir hassen garstiges Elbenbrot, es ist scheußlich, jawohl, Schatz!“ Und ich weiß, er lügt. Aber es reicht, um deine letzten Zweifel zu zerstreuen.
„Nein Sam. Du warst es. Geh. Geh nach hause. Ich brauche dich nicht mehr.“
Das kannst du nicht machen… will ich dich anschreien, doch reicht meine Stimme nicht mehr dazu. Ich kann dich nur anstarren, wie du weiter den Berg hochkletterst, weiter und weiter fort von mir. Du bist fort, doch ich werde dich wieder finden und den Verrat rächen, der uns angetan wurde
 
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